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Natürlich sind die Menschen im Bereich der maroden Atommülldeponie
Asse bei Wolfenbüttel nicht zu beneiden. Sie leben mit der Sorge,
dass die Deponie im ehemaligen Salzbergwerk absaufen und einstürzen
könnte - mit noch unübersehbaren Folgen für die Umwelt.
Umso wichtiger ist es, den ambitionierten Plan voranzutreiben, den
radioaktiven Müll aus der einstigen Kaligrube zu bergen und an einem
sicheren Ort unterzubringen. Politisch ist dies zwischenzeitlich ja
auch eingefädelt, doch mit der Umsetzung geht es so schleppend voran,
dass echte Fortschritte nur schwer erkennbar sind.
Wenn in dieser Phase nun neuerlich Streit ausbricht, weil eine
Zwischenlagerung in unmittelbarer Nachbarschaft der Asse keine
Akzeptanz findet, dürfte dies das Gesamtprojekt weiter erschweren.
Man kann doch nicht den strahlenden Abfall erst weit durch die Lande
kutschieren, um ihn dann eines Tages in ein geeignetes Endlager zu
transportieren.
Was nottut, ist eine beschleunigte Lösung des Problems. Dazu
sollte auch der Mut gehören, zum Beispiel rechtlich und technisch die
Möglichkeit zu prüfen, den Asse-Abfall in das in einigen Jahren
fertiggestellte Endlager Schacht Konrad zu verfrachten. Das wäre im
doppelten Sinne naheliegend, ist doch das einstige Erzbergwerk in
Salzgitter kaum mehr als 20 Kilometer entfernt.
Hans Brinkmann
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