(ots) - Spanische Verhältnisse werden bisweilen beklagt
im deutschen Fußball, weil sich angeblich auch hierzulande eine
Zweiklassengesellschaft herausbildet. Vorne die Münchner Bayern und
die Dortmunder Borussen, analog zu den "Königlichen" aus Madrid und
dem FC Messi aus Barcelona. Unabhängig davon, dass die Madrilenen
bei Drucklegung dieser Ausgabe auf Rang drei mit fünf Punkten hinter
Barcelona hinterherhinken, die ebenfalls auf Rang drei notierten
Dortmunder gar schon zwölf Zähler Rückstand auf die Münchner
aufweisen: Was wäre so verwerflich, so schlimm an einer solchen
Konstruktion? Zunächst einmal sind doch zwei herausragende
Mannschaften eine Zierde für eine Liga, ein Land. Etwas, über das
sich Fußballfreunde freuen sollten. Machte sich nicht wenigstens ein
bisschen Stolz darüber breit, als im Frühsommer vergangenen Jahres
die Münchner und die Dortmunder in London um die europäische
Fußballkrone stritten? Freuen wir uns nicht alle, wenn die Borussen
im laufenden Wettbewerb in letzter Minute doch noch den Sprung ins
Achtelfinale der Champions League schaffen? Na also! Das nationale
Gejammer, so vermuten wir, hat seine Keimzelle in der Liebe zum
"eigenen" Klub. Das ist nichts Verwerfliches, fußt aber in aller
Regel auf grotesker Subjektivität. "Man" möchte Meister werden,
"man" möchte international vertreten sein - und sich nicht nur um die
Plätze drei bis 15 balgen. Neid und Missgunst regieren - die
objektive Analyse hat an den Stammtischen das Nachsehen. Schade.
Münchner und Dortmunder stärken den Ruf aller Klubs in der Bundesliga
- gerade Dank ihrer hohen Kompetenz. Was, bitte schön, soll daran
verkehrt sein?
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