(ots) - Urlaubshoch über Deutschland. Für 2014 erwartet
die deutsche Reiseindustrie ein weiteres Rekordjahr. Vor dem
Hintergrund einer anhaltenden positiven Konjunktur und eines stabilen
Arbeitsmarktes werden die Bundesbürger nach Einschätzung der
Reisebranche in 2014 mehr Geld für die "kostbarsten Wochen" des
Jahres ausgeben als in 2013. Doch in die euphorische Stimmung mischen
sich auch kritische Töne. So bezweifeln führende Manager der
Reiseindustrie in einer vom Travel Industry Club initiierten Umfrage,
dass beliebte Reiseziele wie Ägypten zeitnah aus den negativen
Schlagzeilen oder die Fluggesellschaft Air Berlin in 2014 in die
schwarzen Zahlen fliegen wird. 70 Prozent der befragten Manager gehen
sogar davon aus, dass im kommenden Jahr 2014 weitere
Reiseveranstalter in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten könnten.
Nach der am Montag veröffentlichten Umfrage sind 75 Prozent der
befragten Manager der Ansicht, dass die deutsche Reiseindustrie auf
ein neues Rekordjahr zusteuern wird. Ebenfalls 75 Prozent sind der
Meinung, dass die Bundesbürger aufgrund der guten Wirtschaftslage in
2014 mehr Geld für den Urlaub in die Hand nehmen werden als noch im
laufenden Jahr 2013. Auf Rückendeckung der neuen Bundesregierung
hofft die Branche bei allen positiven Perspektiven nicht unbedingt.
82 Prozent der im Dezember 2013 vom Beratungsunternehmen MANUFACTS
Research & Dialog im Auftrag des Travel Industry Club befragten 165
Entscheider sind der Ansicht, dass die Bundesregierung die Bedeutung
der Reiseindustrie für den Standort Deutschland nicht zu schätzen
weiß. 63 Prozent wünschen sich ein Tourismus-Ministerium.
Ãœberraschend das deutliche Votum in Sachen Maut: 76 Prozent der
Manager plädieren dafür, dass Ausländer ab 2015 für die Nutzung
bundesdeutscher Autobahnen zahlen sollten.
Besonders positiv beurteilen die Manager die Perspektiven für das
Reiseland Deutschland. Für 86 Prozent der befragten Entscheider wird
Deutschland als Reiseland weiter auf der Überholspur bleiben und für
Reisende aus dem Ausland noch attraktiver sein. Dennoch gehen 62
Prozent davon aus, dass das Reiseland Deutschland die
wirtschaftlichen Schwierigkeiten in wichtigen Quellländern
unweigerlich zu spüren bekommen wird. Die Entscheidung, dass sich
Deutschland nicht für die Olympischen Winterspiele 2022 bewirbt,
empfinden 42 Prozent der Manager als "bedauerlich" und 21 Prozent als
"richtig schlecht". 64 Prozent wünschen sich, dass sich Deutschland
für die Olympischen Sommerspiele 2024 bewerben sollte.
Optimistisch geben sich die Manager in ihrer Einschätzung zum
Urlaubsland Griechenland. 56 Prozent der Befragten sind der Ansicht,
dass Griechenland im kommenden Jahr aus den Negativ-Schlagzeilen
herauskommen wird. Nur noch 20 Prozent gehen davon aus, dass Urlauber
aus Deutschland Hellas aus Angst vor Streiks und Protesten meiden
wird. 81 Prozent sind zuversichtlich, dass Griechenland wieder an
Attraktivität gewinnen wird. Schlechter die Einschätzungen der Lage
in Ägypten: nur 17 Prozent gehen davon aus, dass das Land am Nil 2014
wieder zur Ruhe kommen wird. Und für 84 Prozent wird sich die
Entwicklung nach dem "arabischen Frühling" noch mehrere Jahre negativ
auf den Tourismus auswirken wird.
Skeptisch sind die Entscheider aus der deutschen Reiseindustrie in
ihrer Betrachtung einzelner Fragen in der Luftfahrtindustrie des
Landes. So gehen 53 Prozent davon aus, dass auch in 2014 kein
verbindlicher Termin für die Eröffnung des neuen Berliner Flughafens
genannt wird. Und für 75 Prozent drohen dem Frankfurter Flughafen
durch eine mögliche schwarz-grüne Landesregierung in Hessen
Wettbewerbsnachteile. Nur 36 Prozent gehen davon aus, dass Air Berlin
in 2014 die Krise meistern und mittelfristig wieder in schwarze
Zahlen fliegen wird. Nach Einschätzung von 73 Prozent der Befragten
muss man sich um die Zukunft von Air Berlin sogar Sorgen machen.
Dabei halten 64 Prozent der Manager Air Berlin für unverzichtbar.
Zur Rolle der Airlines vom Persischen Golf befragt, plädieren 65
Prozent der Manager dafür, den Airlines aus dem arabischen Raum mehr
Landerechte in Deutschland zu gewähren. Und das, obwohl 83 Prozent
der Entscheider die arabischen Airlines als eine Bedrohung für die
Lufthansa erachten. Die Meinung der Manager aus der Reiseindustrie:
82 Prozent raten der Lufthansa, selbst eine Allianz mit einer Airline
aus dem arabischen Raum zu schmieden.
Hintergrundinformation:
Der Travel Industry Club wurde im Jahr 2005 gegründet und hat sich
als unabhängiger und einziger Wirtschaftsclub etabliert, in dem
Macher und Beweger sämtlicher Segmente der Reisebranche organisiert
sind. Die rund 670 persönlichen Mitglieder (Stand Dezember 2013) sind
führende Köpfe der Reisebranche. Zu den Mitgliedern gehören
Führungskräfte von Verkehrsträgern, Hotellerie, Reiseveranstaltern,
Reisemittlern, Flughäfen, Verbänden, Technologieanbietern,
Versicherungen und Beratungsunternehmen sowie Pressevertreter und
akademische Lehrbeauftragte. Der Club versteht sich als innovativer
"Think Tank" der Branche und hat sich zum Ziel gesetzt, die
wirtschaftliche Bedeutung der Reiseindustrie stärker ins Licht der
Öffentlichkeit, der Medien und der Politik zu rücken. Bei
verschiedenen Veranstaltungsformaten werden zukunftsweisende,
wirtschaftlich relevante, gesellschaftspolitische und
wissenschaftliche Themen in die breite Diskussion gebracht. Der
Travel Industry Club ist die zentrale Netzwerk- und
Kommunikationsplattform für die Entscheider der Reiseindustrie und
der im Wertschöpfungsprozess verbundenen Unternehmen, zeichnet
Persönlichkeiten sowie herausragende Leistungen der
Branchenteilnehmer aus und schafft die Bühne für eine gebührende
öffentliche Wertschätzung der Branchenbelange. Weitere Informationen
sind abrufbar unter www.travelindustryclub.de.
Pressekontakt:
Helen Bardtenschlager, Leiterin der Geschäftsstelle
Telefon: +49 69-9511 997 12
Helen.Bardtenschlager(at)travelindustryclub.de