(ots) - Silvia Neid und Hermann Weinbuch sind die
Trainer des Jahres 2013. Die Bundestrainerin der
Fußball-Nationalmannschaft der Damen und der Bundestrainer Nordische
Kombination wurden am Sonntagabend bei der Auszeichnung von
Deutschlands Sportlern des Jahres in Baden-Baden durch DOSB-Präsident
Alfons Hörmann, DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und die für
Leistungssport zuständige DOSB-Vizepräsidentin Christa Thiel geehrt.
Silvia Neid (49) wurde für ihre Erfolge mit der
Fußball-Nationalmannschaft gewürdigt. Seit 2005 führte sie das Team
zu zwei Weltmeistertiteln(2003 und 2007), fünf Europameisterschaften
(1997, 2001, 2005, 2009 und 2013) sowie drei olympischen
Bronzemedaillen (2000, 2004, 2008). Weitere Titel gewann die 111-fach
Nationalspielerin (48 Tore) in den Jahren 2000, 2001 und 2002 mit von
ihr betreuten Nachwuchsmannschaften (U18- bzw. U
19-Europameisterschaft). Sylvia Neid war als Spielerin
Vize-Weltmeisterin (1995), Europameisterin (1989, 1991 und 1995),
siebenmalige Deutsche Meisterin und sechsmalige DFB-Pokal-Siegerin.
Darauf aufbauend startete sie eine ebenso einzigartige
Trainerkarriere und blickt mittlerweile auf eine 17-jährige Laufbahn
in Diensten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zurück. Ihre
Verdienste wurden u.a. auch vom Fußball-Weltverband FIFA gewürdigt,
der sie 2010 als FIFA-Welttrainerin auszeichnete. Der Gewinn der
Europameisterschaft 2013 wurde als besondere Leistung gewürdigt, weil
sich im Vorfeld des Turniers mehrere Leistungsträgerinnen verletzt
hatten und Sylvia Neid gezwungen war, den nach der verpassten
Qualifikation für die Olympischen Spiele in London eingeleiteten
Verjüngungsprozess deutlich zu beschleunigen.
"Das ist ein besonderer Preis, weil er unter allen Trainerinnen
und Trainern der olympischen Sportarten vergeben wird. Als Trainer
macht man seine Arbeit nicht allein. Ich möchte danke sagen meiner
Crew und natürlich meiner wundervollen Mannschaft, mit der es soviel
Spaß macht zu arbeiten. Ebenfalls möchte ich den Vereinen der
Frauen-Fußball-Bundesliga danken und meinem Arbeitgeber, dem DFB. Ich
habe von der Spitze immer volle Unterstützung verspürt, vollstes
Vertrauen. Nur wenn man das hat, kann man als Trainerin auch einen
guten Job machen", sagte Silvia Neid.
Unter der Führung von Hermann Weinbuch (53) hat sich die Nordische
Kombination mit insgesamt 29 Medaillen bei Weltmeisterschaften und
Olympischen Spielen seit seiner Ãœbernahme als Bundestrainer im Jahr
1997 zu einem Erfolgsgaranten im deutschen Sport entwickelt. Zu den
Höhepunkten in seiner Trainerlaufbahn zählten die WM-Titel von Ronny
Ackermann (2005) und der Olympiasieg sowie zwei weiteren Medaillen
für Georg Hettich (2006). Auch die zurückliegende Saison 2012/2013
nimmt in der Trainerkarriere von Hermann Weinbuch, der 1985 in
Seefeld/Tirol selbst Weltmeister in der Nordischen Kombination wurde
und 1985/86 Gesamtweltcupsieger war, einen besonderen Stellenwert
ein: So wurde Eric Frenzel Gesamt-Weltcupsieger und Weltmeister,
Björn Kircheisen sowie die Teamsprint-Mannschaft errangen bei den
Weltmeisterschaften Bronzemedaillen und die Mannschaft der Nordischen
Kombinierer gewann die Nationenwertung. Manuel Faißt gewann darüber
hinaus drei Goldmedaillen bei den Junioren-Weltmeisterschaften. Die
hohe Leistungsdichte innerhalb des deutschen Teams spiegeln
schließlich drei deutsche Weltcupsiege in der Saison 2012/2013 wider.
Auch Weinbuch hob in seiner Dankesrede die Zusammenarbeit
innerhalb seines Trainerstabes hervor: "Ich nehme den Preis
stellvertretend für mein ganzes Team entgegen. Es ist nicht einfach
ein erfolgreiches Team zu formen, gerade, wenn man - so wie wir jetzt
- über ein Jahrzehnt lang Weltspitze ist. Da muss man immer wieder
neue Reize setzen, denn es ist nicht einfach oben an der Spitze zu
bleiben. Von daher gilt mein Dank meinen Trainerkollegen und dem
Betreuerteam."
DOSB-Präsident Alfons Hörmann würdigt die Erfolge der beiden
Trainer: "Beide zählen zu den erfolgreichsten Trainern im deutschen
Sport. Sie waren und sind Wegbegleiter und Vorbilder der Besten ihrer
jeweiligen Sportart. Außerordentliche Führungseigenschaften
ermöglichten ihnen einen überaus erfolgversprechenden Umgang mit den
Aktiven im Fußball und in der Nordischen Kombination. Besonders junge
Athletinnen und Athleten aus dem Nachwuchsbereich profitierten im
zurückliegenden Jahr beim Übergang in den Spitzenbereich nachhaltig
von ihren fachlichen Erfahrungen und ihrer sozialen Kompetenz. Für
die Wahl sprach die besondere Nachhaltigkeit, die das Wirken von
Silvia Neid und Hermann Weinbuch nach ihren eigenen Karrieren als
Aktive im Spitzensport auch in ihren Funktionen als Spitzentrainer
zum Ausdruck bringt."
Die Verleihung des Trainerpreises lenkte bei der Wahl der Sportler
des Jahres in Baden-Baden zum dritten Mal den Blick einer größeren
Öffentlichkeit auf die Bedeutung der Trainerinnen und Trainer im
Spitzensport. Sie spielen für die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit
des deutschen Sports eine immens wichtige Rolle, die noch immer zu
wenig gewürdigt werde, sagt Hörmann. An der insgesamt siebten
Ausschreibung des Trainerpreises hatten sich 17 Spitzenverbänden
beteiligt - so viel wie nie zuvor.
"Wir müssen die Traineroffensive konsequent vorantreiben, um die
soziale und gesellschaftliche Situation der Trainerinnen und Trainer
in Deutschland insgesamt zu verbessern. Sie spielen für die
Leistungsfähigkeit des deutschen Spitzensports und die
Konkurrenzfähigkeit im Weltmaßstab eine ganz zentrale Rolle",
erklärte Christa Thiel, DOSB-Vizepräsidentin Leistungssport. Der DOSB
wolle sich auch weiterhin für eine solide Aus- und Fortbildung sowie
für verantwortbare Anstellungsverhältnisse der Trainer einsetzen und
damit auch attraktiven Angeboten internationaler Mitbewerber an
deutsche Spitzenkräfte begegnen.
Wolfgang Niersbach sagte: "Die größte Leistung, die Silvia Neid
erbracht hat, ist, dass sie sowohl den EM-Titel als auch jetzt die
WM-Qualifikation mit 40:0 Toren aus fünf Spielen mit einer ganz neuen
Mannschaft erreicht hat. Sie hat nicht mehr auf die Spielerinnen
zurückgreifen können mit Birgit Prinz an der Spitze, die überragend
waren im Frauen-Fußball, sondern auf junge Frauen von 18,19, 20
Jahren, die mit Leidenschaft Fußball spielen. Die Mannschaft ist
nicht als Favorit nach Schweden zur EM gefahren, sie hat sich da
trotzdem durchgesetzt. Ich glaube, das war für Silvia der schönste
und zugleich der wertvollste Titel."
Die Entscheidung über die Trainer des Jahres traf eine neunköpfige
Jury unter dem Vorsitz von Christa Thiel. Mitglieder sind neben Thiel
Ilse Ridder-Melchers, DOSB-Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung,
Heiner Brand, Ex-Handball-Bundestrainer und heute Manager beim
Deutschen Handballbund, der ehemalige Bob- und Skeleton-Bundestrainer
Raimund Bethge, Werner Klatten, der Aufsichtsratsvorsitzende der
Stiftung Deutsche Sporthilfe, Tina Theune, die ehemalige
Bundestrainerin der Fußball-Frauen, Ex-Ruder-Weltmeister Christian
Schreiber, der heute der Athletenkommission des DOSB angehört, und
DOSB-Leistungssportdirektor Bernhard Schwank.
Hintergrund:
Der Preis "Trainer/Trainerin des Jahres" wurde im Rahmen der
Traineroffensive des DOSB kreiert und wird seit dem Jahr 2006
vergeben. Damit verfolgt der DOSB das Ziel, den Stellenwert des
Trainerberufs zu erhöhen und die Arbeit des engsten Partners der
Athletinnen und Athleten im Bereich des Sports ins Licht der
Öffentlichkeit zu rücken. Der DOSB ist das Dach des deutschen Sports
und vereint in seinen 98 Mitgliedsorganisationen 91.000 Vereine mit
27,9 Millionen Mitgliedschaften.
Die bisherigen Preisträger:
2013: Silvia Neid (Fußball) und Hermann Weinbuch (Nordische
Kombination)
2012: Ralf Holtmeyer (Rudern) und Hans Melzer (Reiten,
Vielseitigkeit)
2011: Markus Weise (Hockey)
2010: Uwe Müßiggang (Biathlon)
2009: Kim Raisner (Moderner Fünfkampf)
2008: Rolf-Dieter Amend (Kanu)
2007: Heiner Brand (Handball)
2006: Raimund Bethge (Bob)
Mehr Informationen über die bisherigen Preisträger finden Sie
unter www.dosb.de.
Pressekontakt:
Deutscher Olympischer SportBund (DOSB)
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Telefon: +49 (0) 69 / 67 00 255
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