(ots) - Nach Auffassung des Arbeitgeberverbands Pflege will
die schleswig-holsteinische Sozialministerin Kristin Alheit das
Ergebnis einer Befragung von Pflegekräften schönrechnen und
verschweigt dabei bewusst die negativen Konsequenzen einer Kammer.
Thomas Greiner, Präsident des Arbeitgeberverbands Pflege, dazu heute
in Berlin: "Die Sozialministerin sollte endlich den Pflegekräften die
volle Wahrheit sagen, was eine Pflegekammer jedes einzelne
Zwangsmitglied tatsächlich kosten wird und was eine solche Kammer
denn überhaupt regeln kann. Die manipulierte Mehrheit pro
Pflegekammer ist doch nur deshalb zustande gekommen, weil all die
Pflegekräfte, die eine Kammer nur unter der Voraussetzung der
Kostenneutralität befürworten, mißbräuchlich als Zustimmung gewertet
wurden. Die Befragten aus der Altenpflege haben zudem ein klares
Votum gegen eine Pflegekammer abgegeben", so Greiner. Der
Arbeitgeberverband Pflege befürchtet zudem, dass sich, bedingt durch
die Zahlung von Kammerbeiträgen, weniger Ausbildungswillige für die
Altenpflege entscheiden werden. Abwanderungen in andere Bundesländer,
die keine Kammergründung anstreben, seien ebenfalls nicht
ausgeschlossen. "Die Ministerin schwächt die Pflegebrache in ihrem
vermeintlichen Bestreben, diese zu stärken. Zwang auf allen Ebenen,
bei den Beiträgen, bei der Fortbildung und bei zusätzlichen
Kontrollen, hat noch nie etwas Zukunftsweisendes bewirkt", meint
Thomas Greiner abschließend.
Die größten privaten Pflegeunternehmen in Deutschland und der
Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) haben sich im
Jahr 2009 zum Arbeitgeberverband Pflegezusammengeschlossen. Der
Verband vertritt die sozialen, wirtschaftlichen und tariflichen
Interessen von über dreißig der namhaftesten Unternehmensgruppen der
Pflegewirtschaft. Gemeinsam mit den über 8.000 Unternehmen im bpa
repräsentiert er rund 240.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der
Verband setzt sich für eine zukunftsfähige Gestaltung der Pflege ein.
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