(ots) -
Sperrfrist: 18.12.2013 06:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
+++ SPERRFRIST MITTWOCH, 18. DEZEMBER, 06:00 UHR +++
Im zu Ende gehenden Jahr sind weltweit mehr als doppelt so viele
Journalisten entführt worden wie 2012. Ihre Zahl stieg auf 87 im
Vergleich zu 38 im Vorjahr. Das geht aus der heute veröffentlichten
Jahresbilanz von Reporter ohne Grenzen hervor. Leicht gesunken ist
die Zahl der Journalisten, Blogger und Bürgerjournalisten, die 2013
bei ihrer Arbeit getötet wurden: 71 Journalisten sowie 39 Blogger und
Bürgerjournalisten im Vergleich zu 88 Journalisten sowie 47 Bloggern
und Bürgerjournalisten im Vorjahr. In die Liste der gefährlichsten
Länder für Journalisten sind Indien und die Philippinen aufgerückt.
"Die Zahl der getöteten Journalisten ist zwar leicht gesunken,
aber immer noch deutlich höher als in den Jahren vor dem Höchststand
von 2012", sagte ROG-Vorstandssprecherin Astrid Frohloff in Berlin.
Im vergangenen Jahr hatte Reporter ohne Grenzen so viele
Journalistenmorde gezählt wie nie zuvor, seit die Jahresbilanz 1995
zum ersten Mal veröffentlicht wurde. "Insgesamt ist die Arbeit von
Journalisten weltweit keineswegs sicherer geworden", sagte Frohloff.
Dies verdeutlicht nicht zuletzt die um neun Prozent (auf 2160)
gestiegene Zahl der Angriffe und Drohungen gegen Journalisten.
"Sehr besorgt sind wir über die extrem hohe Zahl von Entführungen,
mit denen vor allem in Syrien Journalisten systematisch zum Schweigen
gebracht werden", sagte Frohloff. Der aktuelle ROG-Bericht
"Journalismus in Syrien - ein Ding der Unmöglichkeit?"
(http://bit.ly/1jezKhA) beschreibt die Situation dort ausführlich.
Das gefährlichste Land für Medienschaffende war 2013 Syrien, wo
zehn professionelle Berichterstatter und 35 Bürgerjournalisten
starben. Zu den fünf gefährlichsten Ländern gehörten in diesem Jahr
auch Indien und die Philippinen: In Indien ging 2013 von
Mafiagruppen, Demonstranten und Anhängern politischer Parteien eine
beispiellose Welle der Gewalt aus. Auf den Philippinen schießen immer
öfter Bewaffnete von Motorrädern aus Journalisten nieder, ohne
Strafen fürchten zu müssen. Im Bürgerkriegsland Somalia starben 2013
zwar deutlich weniger Journalisten als im Vorjahr (sieben im
Vergleich zu 18); dennoch bleibt es eine der gefährlichsten Regionen
weltweit für Medienschaffende. Weiterhin auf der Liste der
gefährlichsten Länder steht auch Pakistan.
Im Gefängnis sitzen wegen ihrer Arbeit momentan 178 Journalisten
weltweit, die meisten von ihnen - wie schon 2012 - in China, Eritrea,
der Türkei, dem Iran und Syrien.
Die vollständige ROG-Jahresbilanz 2013 finden Sie unter
http://bit.ly/JwKKGD.
Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Ulrike Gruska / Christoph Dreyer
presse(at)reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
T: +49 (0)30 609 895 33-55
F: +49 (0)30 202 15 10-29