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Isidro ist ein Teenager, der gerne so leben würde, wie seine
Altersgenossen. Doch sein Radius war auf die kleine Hütte in einem
der Armenviertel von San Pedro de Macoris beschränkt, in der die
Familie lebt. Denn Isidro ist krank: Die Knochen seiner Beine sind im
Wachstum gestört, so dass der Junge kaum laufen kann. Vor einigen
Wochen brach er sich zudem das Bein und war nun gänzlich ans Bett
gefesselt. Nur wenn ein Freund oder Verwandter ihn auf dem Rücken
trug, konnte er nach Draußen. Inzwischen hat sich Isidors Situation
positiv verändert: Vor wenigen Tagen erhielt er von nph
dominikanische republik einen Rollstuhl, mit dem er sich nun
selbständig bewegen kann. Isidros kleine Welt hat sich geöffnet und
er kann nun wieder am Dorfleben teilnehmen.
Im Oktober 2013 wandte sich die amerikanische Walkabout Stiftung
an die Leitung des Kinderdorfs von nuestros pequeños hermanos (nph)
in der Dominikanischen Republik. Die Stiftung wurde 2009 von dem
Geschwisterpaar Luis und Carolina Gonzalez-Bunster gegründet, nachdem
Luis durch einen Unfall von der Brust an querschnittsgelähmt war. Sie
sammelt Spenden für die medizinische Forschung und spendet darüber
hinaus Rollstühle für bedürftige Menschen mit einer Behinderung. Da
nph dominikanische republik seit Jahren bedürftige Menschen in der
Nachbarschaft des Kinderdorfes unterstützt, erstellte die
Verantwortliche für die Nachbarschaftsprogramme, die Deutsche Kirsten
Henschel-Rolla, eine Liste mit Personen aus den Armenvierteln, die
dringend einen Rollstuhl benötigen. Am Ende standen 58 Namen auf dem
Papier. 30 Männer und Frauen kamen mit Angehörigen vor einigen Wochen
ins nph-Kinderdorf und lernten dort mit dem Rollstuhl umzugehen.
Keiner von ihnen hatte je einen besessen und alle waren sehr dankbar
für die Chance in Zukunft mobiler sein zu können.
Die übrigen 28 Männer und Frauen hatten keine Möglichkeit ins
Kinderdorf zu kommen. Deshalb brachten ihnen die Mitarbeiter von nph
dominikanische republik die Rollstühle nach Hause. Die meisten
Familien leben in so genannten Bateys. Das sind ehemalige Siedlungen
von Zuckerrohrplantagen, die bis heute Armenviertel sind. Die
Menschen leben dort ohne Wasser- und Stromanschluss und sanitären
Anlagen sucht man vergeblich. Bei dem Besuch vor Ort war auch die
deutsche Ergotherapeutin Meike Hein dabei, die seit Januar 2013 einen
Freiwilligendienst im Kinderdorf leistet. Sie gab den Betroffenen
Anleitung zum Umgang mit dem Rollstuhl und stellte sicher, dass auch
die Familienangehörigen die Tücken des Rollstuhl fahrens
kennenlernten. Für diejenigen, die einen Rollstuhl erhielten,
verbessert sich der Alltag erheblich und auch die Familienangehörigen
freuten sich über die hinzugewonnene Mobilität ihrer Mütter und
Onkel. Die Rollstühle wurden eigens für schwieriges Gelände, wie es
in den Bateys zu finden ist, entwickelt. Die Walkabout Stiftung wird
auch künftig mit nph zusammenarbeiten und weitere Rollstühle für
Menschen mit Behinderungen in der Dominikanischen Republik zur
Verfügung stellen.
nuestros pequeños hermanos (nph) schenkt seit 1954 verwaisten und
verlassenen Kindern in Lateinamerika ein Zuhause. Zurzeit leben
insgesamt etwa 3.400 Kinder in elf Kinderdörfern. Die Kinder leben
dort wie in einer großen christlichen Familie, gehen zur Schule und
können einen Beruf erlernen. Seit der Gründung des ersten
Kinderdorfes sind schon rund 18.000 Kinder bei nph aufgewachsen und
haben erfahren, was bedingungslose Annahme und Liebe, Teilen,
Mitarbeit und Verantwortung bedeutet. Außerdem leistet die
Organisation in ihren Projektländern humanitäre Hilfe für weit mehr
als 200.000 Not leidende Menschen. Das Kinderdorf in der
Dominikanischen Republik feierte 2013 sein 10-jähriges Bestehen.
Damit die Nachbarschaftsprogramme ausgeweitet werden können, bittet
nph deutschland um Spenden unter Konto 8747003 bei der Bank für
Sozialwirtschaft Karlsruhe, BLZ 660 205 00.
Pressekontakt:
Dagmar Schneider
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
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