PresseKat - Die Folgen von Basel III: Banken setzen verstärkt auf Pfandbriefe

Die Folgen von Basel III: Banken setzen verstärkt auf Pfandbriefe

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Die verschärften Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen nach Basel III verändern die Geschäftsmodelle der Banken in Deutschland. Während fast alle Kapitalmarktprodukte in der Angebotspalette der Institute an Attraktivität verlieren, spielen Pfandbriefe im Refinanzierungsmix der Geldhäuser eine immer größere Rolle. 36 Prozent der Banken sind der Meinung, dass Pfandbriefe zukünftig wichtiger werden. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „banking insight“ der Unternehmensberatung msgGillardon, für die 200 Fach- und Führungskräfte der deutschen Kreditwirtschaft befragt wurden.

(firmenpresse) - Die Marktrelevanz von Pfandbriefen ist nach Einschätzung aller Institutsgruppen erneut gewachsen. Im Vergleich zur Vorjahresbefragung konnten sie ein Plus von acht Prozentpunkten einfahren. Auf die Frage nach der Relevanz einzelner Kapitalmarktprodukte für die Zukunft der Banken unter Basel III nannten die Befragten mit 25 Prozent Immobilienfonds an zweiter Stelle. Allerdings verloren diese vier Prozentpunkte im Vergleich zur Befragung 2012. Auf Rang drei und vier der Relevanzskala folgen Investmentfonds (24 Prozent) und Unternehmensbeteiligungen (23 Prozent), die ebenfalls bis zu sechs Prozentpunkte einbüßen.

Der Bedeutungsverlust vieler Kapitalmarktprodukte ist eine Folge der Bankenregulierung. Da die Liquidität in unsicheren Märkten und unter Basel III für die Institute eine wesentlich größere Rolle erlangt, stellen immer mehr Geldhäuser ihre Refinanzierung auch auf Pfandbriefe um. Im Gegensatz beispielsweise zu Einlagen oder kurzfristigen Bankschuldverschreibungen ermöglichen Pfandbriefe eine hohe Fristenkongruenz, das heißt, eine hohe Übereinstimmung zwischen Laufzeit des Pfandbriefs und der begebenen Darlehen.

„Banken benötigen im Zuge der neuen Liquiditätsanforderungen nach Basel III den richtigen Mix für eine stabile Refinanzierung. Pfandbriefe können hier einen wertvollen Beitrag leisten“, sagt Georg Müller, Basel-III-Experte bei der Unternehmensberatung msgGillardon, „sie bieten aufgrund der hohen Attraktivität für Investoren und der geringen Risikoaufschläge eine günstige Refinanzierungsmöglichkeit.“

Pfandbriefe sind unter Basel III in der Mindestliquiditätsquote (Liquidity Coverage Ratio, LCR) als liquide Aktiva anrechenbar und werden damit ungedeckten Schuldverschreibungen gegenüber bevorzugt. Sie können darüber hinaus auch als Sicherheiten in der Interbanken-Refinanzierung eingesetzt werden und damit die Refinanzierungskosten senken. Pfandbriefe mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr erfüllen zusätzlich die Refinanzierungskriterien innerhalb der strukturellen Liquiditätsquote (Net Stable Funding Ratio, NSFR).




Auch auf der Investorenseite ist Bewegung am Markt erkennbar: Um auf die strengeren Liquiditätsvorschriften zu reagieren, werden Banken verstärkt in Pfandbriefe investieren. „Nicht zuletzt bieten diese im aktuellen Niedrigzinsumfeld eine attraktive Alternative zu öffentlichen Anleihen und sind sicherer als andere Anlageformen“, so Basel-III-Experte Georg Müller von msgGillardon.

Über die Studie „banking insight“

Die Studie „banking insight“ der Unternehmensberatung msgGillardon in Kooperation mit dem Handelsblatt untersucht künftige Geschäftsmodelle von Banken unter dem Einfluss des Regelwerks Basel III. Gefragt wurde unter anderem, inwieweit die deutschen Banken und Sparkassen ihre Steuerung bereits auf Basel III ausgerichtet haben und ob das neue Regelwerk zu einem veränderten Preis- und Geschäftsmodell der Kreditinstitute führt. Auch die Auswirkungen von Basel III auf konkrete Finanzprodukte standen im Fokus. An der Studie haben insgesamt 200 Fach- und Führungskräfte der deutschen Kreditwirtschaft teilgenommen. Die Studie wurde 2013 bereits zum zweiten Mal durchgeführt.

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Datum: 18.12.2013 - 14:21 Uhr
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Freigabedatum: 18.12.2013

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