(ots) - Grünen-Chef Cem Özdemir rügt die schwarz-rote
Rentenpolitik. "Mir scheint, dass die große Koalition glaubt, dem
demografischen Wandel vier Jahre Pause verordnen zu können" sagte er
der "Stuttgarter Zeitung" (Freitagausgabe). Der Bundestag hat am
Donnerstag mit der Mehrheit von Union und SPD beschlossen, die
Rentenbeiträge nicht zu senken. So will die Koalition finanziellen
Spielraum für Zugeständnisse an die Rentner gewinnen. "Wir haben es
hier mit einer Konzentration der Wohltaten allein auf die ältere
Generation zu tun", kritisierte Özdemir. "Die Finanzierung geht voll
zu Lasten der heutigen Beitragszahler. Das ist eine Hypothek auf die
Zukunft."
Das Einfrieren des Beitragssatzes sei "ein Unding". Wer
Wahlgeschenke machen möchte, müsse sie wenigstens seriös finanzieren.
"Das Gegenteil wäre notwendig", forderte Özdemir. "Wir müssten den
Beitrag senken, um Beschäftigung für Arbeitnehmer und Unternehmen
attraktiver zu machen." Die Rentenpolitik der großen Koalition mache
"alle Effekte, die mit der Rente ab 67 erreicht worden sind, um die
Rente zukunftssicher zu machen, wieder zunichte".
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