(ots) - Arbeitsbündnisse "Jugend und Beruf" fest im
Koalitionsvertrag verankert // Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und
Jugendhilfe - AGJ und Bundesagentur für Arbeit (BA) werben für
stärkere Zusammenarbeit in der Betreuung von Jugendlichen.
Nicht alle junge Menschen haben die gleichen Startbedingungen am
Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Noch immer verlieren nicht wenige
Jugendliche den Anschluss. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Sei es
der fehlende Schulabschluss, Probleme im sozialen Umfeld, fehlende
Orientierung, keine Motivation oder einfach nur der falsche
Freundeskreis. Seit 2005 sind drei Träger für diese jungen Menschen
zuständig. Die Arbeitsagenturen, die frühzeitig beruflich beraten und
orientieren, die Jobcenter, die besonders förderungsbedürftige
Jugendliche unterstützen und die Träger der Jugendhilfe. Jeder für
sich hat eigene Kompetenzen, eigene Angebote und Budgets. Für
Jugendliche bedeutet das unterschiedliche Anlaufstellen und
verschiedene Ansprechpartner. Mangelnde Abstimmungen führen in der
Praxis häufig zu Brüchen in der Integrationsarbeit. Hier setzen die
2010 durch die BA initiierten Arbeitsbündnisse "Jugend und Beruf" an.
Ziel ist eine stärkere Verzahnung und Koordinierung der bereits
vorhandenen Angebote und ein Zusammenrücken der drei Akteure unter
ein Dach. Es geht nicht mehr um die Frage nach Zuständigkeiten,
sondern um den Willen gemeinsam verantwortlich zu sein. Die
Ergebnisse sprechen für sich: Ausbildungsabbrüche werden vermieden,
lange Zeiten von Arbeitslosigkeit werden wirkungsvoll reduziert und
leistungsschwächere Jugendliche haben durch eine engere und
gezieltere Betreuung einen leichteren Zugang in Ausbildung und
Beschäftigung. In Chemnitz konnte jetzt das einhundertste
Arbeitsbündnis eröffnet werden.
Die neue Bundesregierung hat die Initiative der BA im
Koalitionsvertrag aufgegriffen und fest verankert. Flächendeckend
sollen Jugendberufsagenturen die Betreuung junger Menschen unter 25
Jahren bündeln. AGJ und BA sehen sich bestärkt und werben gemeinsam
für weitere Bündnisse, die vor allem den lokalen Gestaltungsspielraum
in den Vordergrund stellen. Die 100 Beispiele stehen für
unterschiedliche Ansätze. In Großstädten müssen andere Lösungen
gefunden werden als in ländlichen Räumen. Egal ob im Hunsrück, im
Kyffhäuserkreis, in Mainz, in Freiburg oder Hamburg - alle haben die
gleiche Botschaft: Wir kümmern uns!
Heinrich Alt, Vorstandsmitglied der BA: "Kein Jugendlicher darf in
Deutschland auf der Strecke bleiben. Auch wenn die verschiedenen
Behörden nur wenige Häuser voneinander entfernt waren glaubt man gar
nicht, wie viele Jugendliche auf den wenigen Metern verloren gehen.
Die Bündnisse sind ein eindeutiges Signal an die jungen Menschen. Wir
brauchen euch, wir kümmern uns um euch und stehen zu unserer
Verantwortung. Kein Kompetenzwirrwarr, sondern ein gemeinsam mit dem
Jugendlichen vereinbarter Weg."
Prof. Dr. Karin Böllert, Vorsitzende der AGJ: "Die AGJ begrüßt,
dass die Bündnisse direkt vor Ort angesiedelt sind, denn nur so kann
jeder junge Mensch dort abgeholt werden, wo er gerade steht. Die
Angebote sind deswegen so effektiv, weil sie die lokalen
Gegebenheiten berücksichtigen und der Struktur von Stadt und Land
Rechnung tragen. Dieser Weg sollte konsequent verfolgt werden: Wir
plädieren für weitere Bündnisse und hoffen, dass sich mehr Kommunen
anschließen. Für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit von
Arbeitsagenturen, Jobcentern und der Kinder- und Jugendhilfe müssen
die Träger der Jugendsozialarbeit jedoch finanziell entsprechend
ausgestattet werden. Eine Hürde der bisherigen Zusammenarbeit ist mit
dem Koalitionsvertrag jedoch bereits genommen: die
datenschutzrechtlichen Klarstellungen zur Erleichterung des
notwendigen Informationsaustausches."
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de. Folgen Sie der
Bundesagentur für Arbeit auf Twitter: www.twitter.com/bundesagentur.
Weitere Informationen zur Arbeitsgemeinschaft für Kinder und
Jugendhilfe - AGJ finden Sie im Internet unter: www.agj.de
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