(ots) - Den Investor freut's
Schuld sind immer die anderen. Nach der Eskalation in Hamburg
schieben sich Demonstranten und Polizei die Verantwortung für den
Gewaltexzess gegenseitig zu. Fest steht bis jetzt nur: Es war ein
trauriger Tag für Hamburg. Das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung
wurde sträflich missbraucht, um ganze Stadtteile zu terrorisieren.
Den vermummten Krawallmachern ging es nicht um die "Rote Flora".
Ihnen ging es darum, ihre Zerstörungswut in einer pervertierten Form
des zivilen Ungehorsams auszuleben. Doch inwieweit wurde den
Randalierern Vorschub geleistet? Die Polizei hatte vor hoher
Gewaltbereitschaft gewarnt. Was für Konsequenzen haben die
Veranstalter gezogen? Wenn sie nicht rechtlich Verantwortung tragen,
so müssen sie sich vorwerfen lassen, die Eskalation billigend in Kauf
genommen zu haben. Die Polizei muss sich fragen lassen, welche
Strategie sie verfolgt hat. Videoaufnahmen deuten nicht darauf hin,
dass bei Schlagstock- und Pfefferspray-Einsatz zwischen friedlichen
Bürgern und Krawallmachern unterschieden wurde. Deeskalation sieht
anders aus. Am Ende bleibt das Bild der "Roten Flora" als Heimstätte
der Chaoten, die von hier auszogen, um Angst und Schrecken zu
verbreiten. Damit ist nur einem gedient: dem Investor, der das
Kulturzentrum aus Profitgründen räumen will. Plötzlich ist der
Schwarze Peter nicht mehr bei ihm.
Dirk Fisser
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