(ots) - 69 Prozent der Deutschen sind nicht bereit, zur
Finanzierung der Rentenpläne der Bundesregierung, auf einen Teil
ihres Einkommens zu verzichten. Das ist das Ergebnis einer TNS Emnid
Umfrage im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft
(INSM). Nur 29 Prozent der Befragten sind zu finanziellen
Einschnitten bereit. Eine eindeutige Mehrheit (56 Prozent) ist zudem
dagegen, für die Rentenpläne die berufstätige Generation stärker zu
belasten. Das halten nur 9 Prozent für gerechtfertigt bzw. 31 Prozent
für eher gerechtfertigt. Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der
INSM, appelliert eindringlich an die Bundesregierung, ihr
Gesetzesvorhaben gründlich zu überdenken. "Die Rentenpläne werden die
Beitragszahler erheblich belasten, ohne dabei die Rente gerechter zu
machen. Im Gegenteil: zu den Profiteuren werden vor allem diejenigen
gehören, die ohnehin schon überdurchschnittliche Renten beziehen. Das
alles zu Lasten der Generationen, die den demografischen Wandel mit
voller Wucht zu spüren bekommen werden."
Wie ungerecht die Rentenpläne sind, verdeutlichte heute Vormittag
Prof. Axel Börsch-Supan vom Münchener Max-Planck-Institut für
Sozialrecht und Sozialpolitik. Bei einer Dialogveranstaltung der INSM
in Berlin kritisierte er die geplanten Änderungen des Rentensystems
vor allem aus Gründen der Generationengerechtigkeit. "Die Beschlüsse
der Großen Koalition haben zwar den Anspruch, das
Altersversorgungssystem gerechter zu gestalten, leider wird genau das
Gegenteil bewirkt. Die Wohltaten kommen der älteren Generation
zugute, während es die zukünftigen Beitragszahler finanzieren müssen,
die ohnehin durch den demografischen Wandel gebeutelt werden. Auch
den von Altersarmut Bedrohten wird nicht wie versprochen geholfen,
weil die Rentenreformpläne zum Großteil der Mittelschicht
zugutekommen werden."
Auch für den Arbeitsmarkt prognostizierte Börsch-Supan negative
Auswirkungen der Rentenpläne. "Dank der Agenda-Reformen konnte die
Beschäftigung von Menschen im Alter zwischen 55 und 64 Jahren massiv
gesteigert werden. Die Rente mit 63 wird den Fachkräftemangel auf dem
deutschen Arbeitsmarkt massiv verstärken. Dies wird für die
Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands ein großes Problem darstellen."
Die genauen Umfrageergebnisse, das Positionspapier "Rente" der
INSM, sowie weiterführende Informationen zum Thema
Generationengerechtigkeit finden Sie unter
www.insm.de/generationengerechtigkeit.
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein
überparteiliches Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.
Sie wirbt für die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in
Deutschland und gibt Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche
Politik. Die INSM wird von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und
Elektro-Industrie finanziert.
Pressekontakt:
Pressesprecher INSM: Florian von Hennet, Tel. 030 27877-174;
hennet(at)insm.de