(ots) - Weibliche Genitalverstümmelung verletzt
grundlegende Menschenrechte - auch in Deutschland sind Mädchen und
junge Frauen aus afrikanischen Familien davon betroffen, wie eine
Studie des Kinderhilfswerks Plan in Hamburg belegt. In Europa sind
bis zu 180.000 Personen mit Migrationshintergrund von dem Eingriff
bedroht und damit von einer Verletzung ihres Rechts auf Gesundheit
und körperliche Unversehrtheit. "Alle Formen von Kinder- und
Menschenrechtsverletzungen müssen ein Ende haben - vor allem diese
einschneidende Praktik", sagt Maike Röttger, Geschäftsführerin von
Plan International Deutschland. "Wir müssen die Gefahren für Mädchen
bannen. Dazu brauchen wir Netzwerke und Partnerschaften, insbesondere
auch mit den afrikanischen Gemeinden in Deutschland."
Das Kinderhilfswerk Plan hat sich mit anderen europäischen
Organisationen zusammengeschlossen, um gegen weibliche
Genitalverstümmelung vor der eigenen Haustür vorzugehen. Im Rahmen
des EU-Projektes CHANGE werden betroffene Migrantengruppen in
Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden und Schweden gestärkt,
damit sie sich für die Abschaffung der Praktik in ihren Reihen
einsetzen. Eine Tabuisierung des Themas und der soziale Druck, an der
Praktik festzuhalten, sollen verringert werden. Ziel ist es, ein Ende
der weiblichen Genitalverstümmelung herbeizuführen - also auch des
Vorgehens, eine zwangsweise Beschneidung der Töchter während eines
Aufenthaltes im Heimatland durchführen zu lassen. Der Eingriff hat
neben Traumata oft Infektionen und Komplikationen bei der Geburt zur
Folge, die zum Tod führen können.
Im Rahmen des aus dem Daphne-Programm der Europäischen Kommission
ko-finanzierten Vorhabens kooperiert Plan International Deutschland
in Hamburg mit Migrantengruppen, in denen weibliche
Genitalverstümmelung verbreitet ist. Zu diesen so genannten "Change
Agents" gehören 17 Vertreterinnen und Vertreter aus Benin, Burkina
Faso, Gambia, Mali, Mauretanien, Senegal und Togo. Die
Multiplikatoren erarbeiten Aktionspläne, organisieren
Dialogveranstaltungen mit Frauengruppen, Gespräche in religiösen
Einrichtungen oder Vorträge und Beratungen, die längerfristig zu
einer Verhaltensänderung führen sollen. Eingebunden ist auch
medizinisches Personal, das die dramatischen Folgen der
Genitalverstümmelung erörtert.
www.plan-deutschland.de/fokus-maedchen/maedchen-staerken/ und
www.change-agent.eu
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