(ots) - Italiens neuer Ministerpräsident Matteo Renzi
genießt parteiübergreifend Sympathien. Er ist erst 39 Jahre alt und
steht schon an der Spitze der Regierung. Innerhalb von drei Monaten
hat er sich vom Bürgermeister in Florenz über den Vorsitz der
Demokratischen Partei (PD) zum Premier aufgeschwungen. Wer so viel
Energie und Ehrgeiz hat, der muss auch ein in schwerer Krise
befindliches Land beflügeln können. So lautet die Hoffnung Vieler,
denen im Blick auf das offenbar reformresistente Italien in den
vergangenen Jahren jeder Optimismus abhandengekommen ist. Kann Renzi
den Umschwung schaffen? Zweifel sind angebracht, gerade im Hinblick
auf Italiens jüngere Vergangenheit. So wurden auch Renzis Vorgänger
Enrico Letta und Mario Monti als vernünftige und tatkräftige
Politiker bei Amtsantritt begrüßt. Nachhaltige Ergebnisse konnte
keiner von beiden liefern. Die Parlamentsmehrheit, auf die sich Renzi
stützt, ist mit derjenigen der Regierung Letta identisch. Reformen
und vor allem Ergebnisse, das ist bekannt, sind nicht auf die
Schnelle zu haben. Der rastlose Renzi hat nun die Latte für seinen
Erfolg noch einmal höher gelegt. Seine täglichen Versprechen von
Reformen sowie die Ankündigung, Italien im Monatsrhythmus mit
grundlegenden Änderungen auf Vordermann zu bringen, sind gefährlich.
Je mehr Renzi verspricht, desto größer könnten am Ende die
Enttäuschungen sein.
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