(ots) -
- KfW bestätigt Konjunkturprognose für 2014 von 2,0 %
- Kräftige Quartalswachstumsraten von durchschnittlich 0,6 % im
ersten Halbjahr 2014
- Voraussichtliche Verlangsamung des kalenderbereinigten
Realwachstums auf 1,6 % im Jahr 2015
- Rückschlag und Deflation in Europa sowie weitere, abrupte
Kapitalabflüsse aus den Schwellenländern sind größte Risiken
Die deutsche Wirtschaft befindet sich auf moderatem Erholungskurs
und beendet das konjunkturell schwache Jahr 2013 versöhnlich: Im
vierten Quartal legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,4 %
gegenüber dem Vorquartal zu. Insgesamt ist Deutschland aber erneut
deutlich hinter seinen Wachstumsmöglichkeiten zurückgeblieben: Mit
0,5 % war das kalenderbereinigte Realwachstum im vergangenen Jahr
sogar nochmals geringer als 2012. "Wesentliche Ursache ist die erst
zur Jahresmitte mit Mühen überwundene Rezession in Europa, unserem
mit Abstand wichtigstem Handelspartner. Die ungünstigen
außenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen belasteten im Gesamtjahr 2013
nicht nur die Exporte, sondern auch die Investitionen der
Unternehmen", erläutert Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW
Bankengruppe.
Das neue Jahr startet schwungvoll. Die Auftragseingänge sind
bereits das fünfte Quartal in Folge gewachsen, zuletzt zogen
insbesondere die Auslandsorders spürbar an. Entsprechend steigt die
Stimmung in den Unternehmen: Der ifo Geschäftsklimaindex notiert zu
Jahresbeginn auf dem höchsten Stand seit Mitte 2011. "Wir gehen vor
diesem Hintergrund von einem starken ersten Halbjahr mit
Quartalswachstumsraten von durchschnittlich 0,6 % aus, wozu vor allem
die Exporte und die Investitionen beitragen. Doch auch der Konsum
dürfte sich angesichts der weiter günstigen Arbeitsmarktperspektiven
und der anhaltend guten Konsumentenstimmung rasch erholen, nachdem er
im Schlussquartal 2013 etwas überraschend auf der Stelle getreten
ist", sagt Dr. Zeuner.
Die KfW bestätigt ihre Konjunkturprognose für 2014: Wie bereits
seit August vergangenen Jahres geht sie unverändert davon aus, dass
sich das kalenderbereinigte Realwachstum in diesem Jahr auf 2,0 %
erhöhen wird. Allerdings gestalten sich die Rahmenbedingungen gerade
in der Eurozone weiterhin schwierig: "Hohe Arbeitslosigkeit, wenig
fiskalischer Spielraum und ein latentes Deflationsrisiko in Europa
beeinflussen die Konjunkturerholung auch in Deutschland, zumal das
Wachstum in den Schwellenländern als weiterem wichtigen Exportmarkt
nicht mehr an vergangene Spitzenniveaus heranreicht. Wir gehen
deshalb davon aus, dass sich die wirtschaftliche Dynamik ab dem
Sommer bis Ende 2015 wieder eher in der Nähe der langfristigen
Trendrate bewegen wird", so Zeuner. Für das Jahr 2015, das in der
Prognose erstmals abgedeckt wird, rechnet die KfW deshalb mit einer
Reduzierung des kalenderbereinigten, also rein konjunkturellen Tempos
auf 1,6 % (nicht kalenderbereinigt wird das BIP-Wachstum mit
voraussichtlich 1,9 % deutlich höher sein, da 2015 im
Bundesdurchschnitt 2,3 Arbeitstage mehr hat als 2014).
Die größten Konjunkturrisiken liegen nach wie vor in Europa: Trotz
positiver Anzeichen sind verunsichernde politische Debatten über die
Währungsunion, wiederkehrende Zweifel an der Nachhaltigkeit der
Konsolidierung in einzelnen Ländern sowie Deflationstendenzen nicht
auszuschließen. Auf globaler Ebene bergen die Finanzmarktturbulenzen
in den Schwellenländern die größte Gefahr, sollte es unerwartet zu
weiteren abrupten Kapitalabflüssen kommen.
Der aktuelle KfW-Konjunkturkompass steht unter:
www.kfw.de/konjunkturkompass zum Download zur Verfügung.
Ein Video-Zitat von Dr. Jörg Zeuner ist unter http://ots.de/GkDhS
abrufbar
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