(ots) - Die Deutsche Presse-Agentur (dpa)
startet unter dem neuen Chefredakteur Sven Gösmann einen
Personal-Austausch mit seinen Kunden. Im Programm "Change your seat"
sollen sich beide Seiten näher kennenlernen, wie der 48-Jährige im
Titelinterview des "medium magazin" ankündigt (Erscheinungstermin:
10. März). "Wir laden Kollegen ein, ein paar Tage bei dpa
mitzuarbeiten. Umgekehrt gehen dpa-Kollegen in die Häuser der
Kunden."
Zudem bietet Gösmann an, bei Kundenbesuchen nicht wie bisher nur
mit den Chefs zu sprechen, sondern sich auch mit Desk-Redakteuren zu
vernetzen: "dpa will eine Kontaktbörse sein und so indirekt auch als
Ideenstifter und Ideengeber fungieren." Damit setzt Gösmann die
Öffnung der größten deutschen Nachrichtenagentur fort, die sein
Vorgänger Wolfgang Büchner begonnen hatte. Er hatte unter anderem mit
"dpa news" eine Plattform geschaffen, über die Kunden laufend
Rückmeldungen geben und Fragen an ihren Nachrichtenlieferanten
loswerden können.
Dieses Prinzip soll nun weitergedacht werden. Ãœber das schon
existierende Planungstool "dpa agenda" sollen Kunden explizit Texte
und einzelne Fotos nachfragen. "Wenn wir von einer Messe in San
Francisco berichten, könnte ein Kunde zuvor gezielt Fotos, Texte oder
Videos von dort ausstellenden Firmen aus seinem Verbreitungsgebiet
anfordern", erläuterte der Inlandschef und Gösmann-Stellvertreter
Roland Freund im "medium magazin". Das bedeutet aber keine Mehrarbeit
für dpa-Mitarbeitern , argumentiert er: "Wenn wir wissen, welche
Wünsche Kunden haben, können wir uns noch gezielter darauf
fokussieren, was perspektivisch natürlich auch bedeutet, dass Dinge
wegfallen, an denen kein Interesse besteht."
Einem Ausbau der dpa-Landesdienste - um regional näher an die
Kunden heranzurücken - erteilte Vize-Chefredakteur Michael Ludewig im
Interview eine Absage. "Wir werden nicht in großer Zahl neue
Planstellen in der Fläche schaffen können, um wachsende Ansprüche an
die Regionalberichterstattung befriedigen zu können, sondern wir
müssen unsere Ressourcen gezielt einsetzen", sagte Ludewig. Deutlich
stärken will die dpa dagegen ihrr Rolle als Austauschplattform für
Kunden und als Ideenlabor für neue journalistische Formate oder neue
Formen der Kooperation von Medien.
Seine eigene Rolle als Chef von dpa sieht Gösmann nicht
als"One-Man-Show": "Ich glaube, nur kooperative Chefredakteure sind
starke Chefredakteure. Wer glaubt, er könne das hier als Herrscher
managen, wird scheitern."
"medium magazin" 2-3/2014 ist elektronisch bereits ab dem 7. März
verfügbar im iKiosk - inklusive der Journalistenwerkstatt
"Investigative Recherche" und dem neuen 16seitigen Special "Berlin
intern"
Pressekontakt:
Annette Milz, Chefredakteurin Medium magazin,
annette.milz(at)mediummagazin.de 069-95297944