PresseKat - SMS-Dienste könnten Kreditkartenbetrug eindämmen

SMS-Dienste könnten Kreditkartenbetrug eindämmen

ID: 1035834

(ots) - COMPUTER BILD berichtet: Vorhandene
Benachrichtigungssysteme werden selten genutzt / Banken scheuen
Investitionen in Sicherheitstechnik

Jährlich 1,33 Milliarden Euro Schaden entstehen laut der
Europäischen Zentralbank durch Kreditkartenmissbrauch. Doch die
meisten deutschen Banken bemühen sich kaum um eine Verbesserung der
Situation. Dabei könnte ein simples SMS-Benachrichtigungssystem
Betrügern das Leben deutlich schwerer machen, wie die Fachzeitschrift
COMPUTER BILD in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet (Heft 8/2014, ab
Samstag am Kiosk).

Und so funktioniert der SMS-Service: Jede Buchung, die über eine
überwachte Kreditkarte erfolgt, löst eine Nachricht an den
Karteninhaber aus. Er empfängt sie per SMS oder wahlweise per E-Mail.
So erfährt er genau, welcher Betrag gebucht wurde, wann die Buchung
erfolgt ist, wer der Empfänger ist und welchen Verfügungsrahmen er
noch hat. Zudem enthält die Nachricht eine Hotline-Nummer. Stellt der
Nutzer eine betrügerische Zahlung fest, kann er sie melden, stoppen
und eine neue Karte beantragen.

Skandalös ist: Solche Benachrichtigungssysteme gibt es längst -
aber nur wenige deutsche Banken greifen darauf zurück. So führte
Anbieter Visa im September 2011 europaweit "Visa Alert" ein. Auch
beim Mitbewerber Mastercard können Banken auf das Infosystem
"inControl" zurückgreifen. Doch große Privatbanken wie die Deutsche
Bank bieten einen SMS-Service allenfalls auf Kundenanfrage an. Zudem
verzichtet mit den deutschen Sparkassen Deutschlands größter
Bankenverbund bislang auf die nützlichen Systeme. Auch Postbank und
Commerzbank bieten kein SMS-System an, wie COMPUTER BILD-Recherchen
ergaben.

Auf COMPUTER BILD-Anfrage bei Mastercard äußerte sich ein
Sprecher: "Wir bieten unsere Sicherheitssysteme allen Banken an, doch




längst nicht alle buchen sie." Mit anderen Worten: Der SMS-Service
kostet Geld, und die Sicherheit ihrer Kunden ist vielen Banken
schlicht zu teuer. "Solange es sich für Banken rechnet, den Schaden
durch Kriminelle in Kauf zu nehmen, anstatt mehr in
Sicherheitstechnik zu investieren, brauchen wir hier nicht weiter
reden", sagt Uwe Kelting, Dienststellenleiter beim Landeskriminalamt
Hamburg und Fachmann für Kreditkartendelikte.

COMPUTER BILD empfiehlt Kunden deshalb, ihre Bankberater auf ein
SMS-System anzusprechen und notfalls auf eine andere Kreditkarte
umzusteigen.

Weitere Sicherheitsthemen unter
www.computerbild.de/sicherheitscenter



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Datum: 21.03.2014 - 09:00 Uhr
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