(ots) - Es ist ein erschreckendes Schauspiel, das die
Ost-West-Diplomatie in der Ukraine-Krise bietet. Kremlchef Putin ruft
US-Präsident Obama an. Immer wieder treffen sich ihre Außenminister
Kerry und Lawrow. Gestern berieten in Weimar die Chefdiplomaten der
"Dreiecksmächte" Deutschland, Polen und Frankreich über die Lage im
postsowjetischen Raum. Die Maschinen laufen auf Hochtouren. Nur die
Ukrainer sind nicht oder nur am Rande vertreten. Das ist verheerend!
Es zeugt von einem unverfrorenen Großmachtdünkel, wenn Russland nach
der Annexion der Krim nun Bedingungen stellt, wie die künftige
ukrainische Verfassung auszusehen habe. Der Kreml fordert
Blockfreiheit für den zweitgrößten Flächenstaat Europas. Was für ein
Hohn! Ununterbrochen führen Putin und seine Helfer in der Krim-Krise
das Wort vom Selbstbestimmungsrecht im Munde. Bestimmen aber will der
Kreml allein. Die USA, die EU und die Nato, die ebenfalls aus
Machtkalkül handeln, spielen dieses Spiel mit. Diese schamlose
Diplomatie über die Köpfe der Ukrainer hinweg ist ein Verrat an
demokratischen Prinzipien. Die beste Lösung für die Ukraine
(inklusive der geraubten Krim!) wäre eine internationale
Stabilisierungsmission unter Führung der UN. Anschließend sollten die
Menschen im Land über ihre Zukunft selbst abstimmen dürfen.
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