Renate Charlotte Hoffmann berichtet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Alice by night – Alice bei Nacht“ über die Geschichte der Russischen Kapelle auf der Mathildenhöhe.
(firmenpresse) - Fast jeder Darmstädter kennt sie und spätestens seit dem Antrag, die Mathildenhöhe in die Deutsche Tentativliste für Welterbestätten aufzunehmen, ist die Russische Kapelle mit ihren vergoldeten Kuppeln und ihren reich geschmückten und ornamentierten Fassaden inmitten des Jugendstilzentrums auch zu internationalem Ruhm gelangt. Doch am 28.März erfuhren die 16 Besucher des Vortrags „From Alice to Russia – Alices Blick nach Russland“ im Alice-Restaurant dennoch so einiges Neues und Interessantes über die Kapelle und die Menschen aus der Zeit ihrer Errichtung. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Alice by night – Alice bei Nacht“ hatte das Alice-Hospital in Kooperation mit der Volkshochschule dazu eingeladen.
Die Referentin, Renate Charlotte Hoffmann, von der Frankfurter Allgemeinen vor einiger Zeit als eine der „Vier Machern von der Mathildenhöhe“ bezeichnet, war nach eigenen Worten schon als Kind gerne und oft auf der Mathildenhöhe und ist Mitglied der Arbeitsgruppe, die 2012 die Begründung für den Listenantrag formuliert hatte. Im Rahmen eines Diavortrags erzählte die Kunsthistorikerin und Vergolderin zunächst einiges über architektonische Elemente und geschichtliche Hintergründe beim Bau der Kapelle. Während Hoffmann neben Fakten auch Details und traurige sowie erheiternde Anekdoten aus dem Leben der Menschen von damals erzählte, gab es für die Gäste bei Kerzenschein zum Thema passende Snacks, wie Ukrainischen Eiersalat, russische Brioche und Krim Sekt.
Aus einem historischen Brief des Architekten Leontij Benua erfuhren die Zuhörer, dass dieser in Darmstadt eine Oper von Wagner besucht hatte, deren Tenor so „barbarisch“ und deren Sopranistin mit so „quietschender Stimme“ gesungen habe, dass er „fast sein Gehör verloren“ hätte. Hoffmann machte außerdem darauf aufmerksam, dass die Kapelle eigentlich gar keine sei, sondern vielmehr eine Kirche. Doch weil sie vom letzten russischen Zaren Nikolaus II. und der Zarin Alexandra 1897 ursprünglich nur für Besuche der Zarenfamilie erbaut worden war, sei ihr die Bezeichnung bis heute erhalten geblieben. Zarin Alexandra war die Prinzessin Alix von Hessen-Darmstadt und Tochter von Großherzogin Alice, der Namenspatronin des Alice-Hospitals. Auch aus dem tragischen Leben Elas, der Schwester Alix‘, wusste die Referentin einiges zu berichten. Diese hatte nach dem gewaltsamen Tod ihres Mannes viele Jahre in einem Kloster verbrachte, bevor sie selbst 1918 nach der Ermordung der Zarenfamilie in einen Schacht gestoßen wurde und dort verstarb.
Im Anschluss an den Vortrag ging es dann am Spätabend über die Mathildenhöhe zur Besichtigung. Hoffmann war die Begeisterung für das Bauwerk an diesem Abend deutlich anzumerken. Als „hochwertige Handwerkkunst“ und „Bilder für die Ewigkeit“ bezeichnete sie etwa die Mosaike im Inneren der Kirche. Durch die Bruchkanten der Glasstückchen sei ein Mosaik niemals ganz flach und reflektiere das Licht von allen Seiten. Vor allem das große Bildnis der Mutter Gottes mit ihrem Kind fand sie beeindruckend, weil das Gesicht Marias Trauer und Freude zugleich ausstrahle.
Ein so lebendiger Vortrag kam bei den Zuhörern gut an. „Meine Frau und ich wollen auf jeden Fall einen weiteren besuchen“, sagt einer der Gäste, Alfred Nitsche, begeistert. Die Veranstaltung „Alice by night – Alice bei Nacht“ erfreut sich seit ihrem Beginn vor etwa einem Jahr eines großen Interesses. Zum dritten Mal in Folge sind fast alle Abende ausverkauft.
Der Vortrag „Alice history – Alices Blick in die Geschichte“ in der kommenden Woche, der unter anderem mit einem Besuch der Mausoleen auf der Rosenhöhe verbunden ist, wird wegen der Vielzahl an Anfragen im November noch einmal wiederholt. In einem der beiden Mausoleen ist auch Großherzogin Alice beigesetzt.
Das Alice-Hospital Darmstadt zählt zu den führenden Belegarzt-Krankenhäusern Deutschlands im Bereich der Grund- und Regelversorgung.
Manfred Fleck
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