(ots) - In einem heute veröffentlichten Aufruf
fordert die Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico
international mehr Unterstützung für die Kurden in Syrien. Der Aufruf
"Unterstützung für ein demokratisches Experiment. Das kurdische
Rojava in Syrien braucht Hilfe in der Not!" wurde bereits von
zahlreichen Persönlichkeiten aus Kunst, Wissenschaft und Politik
unterzeichnet.
Die Kurden sind die größte ethnische Minderheit des Landes. Sie
nennen den von ihnen bewohnten Teil: Rojava, der kurdische "Westen".
Die Auswirkungen des Krieges haben längst auch Rojava erreicht.
Martin Glasenapp, Syrien-Referent von medico international,
berichtet: "1,2 Millionen Binnenflüchtlinge aus den syrischen
Bürgerkriegsregionen haben in den kurdischen Gebieten Schutz
gefunden. Viele wichtige Medikamente sind jedoch nicht mehr
vorhanden. Infektionskrankheiten brechen wieder aus. Es gibt kein
Insulin, chronisch Kranke wie Diabetiker, Nierenkranke und
Krebspatienten können nicht mehr versorgt werden. Es fehlen
Grundnahrungsmittel - wie Zucker, Öl, Reis und Tee - sowie Heizstoffe
für Notunterkünfte."
Dank der lokalen Partner von medico international sei humanitäre
Nothilfe für die kurdischen Gebiete in Syrien möglich, aber nicht
einfach. "Jenseits der Grenze blockiert die Regionalmacht Türkei
bewusst die Nothilfe für Kurdistan in Syrien. Auch von der
irakisch-kurdischen Seite wird der freie Warenverkehr behindert.
Innerhalb Syriens legen radikalreligiöse Milizen aus dem
Al-Qaida-Netzwerk einen Belagerungsring um die kurdischen
Siedlungsgebiete. Die islamistischen Eiferer verzeihen den Kurden
weder ihr Experiment einer demokratischen Selbstverwaltung noch die
garantierte Gleichberechtigung der Frau", schreiben die Initiatoren
des Aufrufes. Darunter u. a. Abgeordnete des deutschen Bundestages
wie Claudia Roth, sowie zahlreiche Europaparlamentarier, Vertreter
der deutschen Friedens- und Bürgerrechtsbewegung, der kurdischen
Diaspora und namhafte Intellektuelle wie Noam Chomsky, Toni Negri,
David Graeber, Lucina Kathmann und Elmar Altvater.
Neben Spenden sollen auch noch weitere Unterzeichner gesammelt
werden, die das Anliegen des Aufrufes teilen: "Wir treten für den
syrischen wie kurdischen Anspruch auf Freiheit und Gleichheit ein.
Das demokratische Experiment in Rojava hat der ethnisch-kulturellen,
religiösen und demokratiepolitischen Vielfalt in Syrien neues Leben
verliehen. Syrien braucht jetzt Frieden und Demokratie. Rojava in
Syrien braucht heute unsere Anerkennung und Solidarität."
Den ganzen Aufruf von medico international mit Unterstützung von
Civaka Azad (Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.) und
die Liste der Erstunterzeichnerinnen und Erstunterzeichner finden Sie
auf: www.medico.de/rojava
Spenden für die Nothilfe in den kurdischen Gebieten Syriens werden
erbeten mit Stichwort "Rojava" auf folgendes Konto:
Spendenkonto: medico international
Kontonummer 1800 Frankfurter Sparkasse
BLZ 500 502 01
BIC: HELADEF1822
IBAN: 5005 0201 0000 0018 00
Stichwort: "Rojava"
Online-Spenden: www.medico.de/spenden/
medico international ist Träger des DZI-Spendensiegels und als
gemeinnütziger Verein anerkannt. Spenden sind daher steuerlich
absetzbar.
Pressekontakt:
Für Nachfragen und Interviewwünschen wenden Sie sich bitte an:
- Martin Glasenapp, medico international: Tel. 069/94438-21 oder
glas(at)medico.de
Mehr Informationen:
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