(ots) - "Dem erst im Jahre 2011 unabhängig gewordenen
Südsudan droht eine ungeahnte Aus-weitung des Bürgerkriegs, die im
schlimmsten Fall in einem Genozid endet und das Land unregierbar
macht", so der Beauftragte des Rates der EKD für den Sudan und
Südsudan, Volker Faigle, und sagte weiter: "Die Menschen im Südsudan
brauchen dringend unsere Unterstützung zur Verbesserung der
humanitären Lage."
Der EKD-Beauftragte, der jetzt von einer Konsultation mit
leitenden Kirchenführern aus dem Südsudan in Nairobi zurückgekehrt
ist, berichtete, dass sich die Lage in dem noch jungen
ostafrikanischen Staat von Tag zu Tag dramatisch verschlechtere.
Faigle: "Friedensver-handlungen im äthiopischen Addis Abeba wurden
zum wiederholten Mal vertagt, ein bereits im Januar vereinbarter
Waffenstillstand wurde von keiner Seite respektiert. Schwerste
Men-schenrechtsverletzungen sind an der Tagesordnung!"
Ausgelöst wurde der Konflikt im Dezember vergangenen Jahres durch
Machtkämpfe inner-halb der früheren Befreiungsbewegung und jetzigen
Regierungspartei (SPLM), angeführt durch Präsident Slava Kiir und
seinem Opponenten, Riek Machar. Die Rivalitäten, die sich zunehmend
zu einer Auseinandersetzung unter den beiden größten Ethnien
entwickeln, haben inzwischen weit über zehntausend Menschen das Leben
gekostet, nach UN-Angaben seien rund eine Million Menschen innerhalb
des Landes auf der Flucht.
Faigle: "Im Südsudan sind die Kirchen die letzte
gesellschaftspolitisch anerkannte Kraft, die landesweit als
glaubwürdiger Vermittler auftreten kann. Kirchenführer der
verschiedenen Denominationen haben bei der Konsultation im
kenianischen Nairobi ökumenischen Partner über ihre
Friedensvermittlung informiert und dabei auch auf die katastrophale
humanitäre Lage hingewiesen." Dringend müsse humanitäre Hilfe an die
verzweifelten Kriegsopfer gebracht werden, so der EKD-Beauftragte
weiter und zwar "noch vor der anstehenden Regenzeit." Dies werde
wegen der eskalierenden Gewalt aber zunehmend schwieriger,
und es drohe eine akute Hungersnot. Faigle: "Hinzu kommt, dass,
sollten nicht bald in den Flüchtlingslagern entsprechende
Vorkehrungen getroffen werden, der Ausbruch von Cholera und anderen
Krankheiten vorprogrammiert ist." Deshalb, so Faigle abschließend,
appellierten Vertreter der Kirchen des Südsudan an ihre kirchlichen
Partner und deren Hilfswerke weltweit, ihre Katastrophenhilfe
erheblich aufzusto¬cken und für Frieden und Versöhnung im Südsudan zu
beten.
Spenden unter:
Diakoniekatastrophenhilfe, Spendenstichwort: Südsudan, Konto 502
502 Ev. Darlehnsgenossenschaft Kiel BLZ 210 602 37 http://www.diakoni
e-katastrophenhilfe.de/hilfe-weltweit/uebersicht-aller-projekte/sueds
udan.html
Hannover, 11. April 2014
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick
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Evangelische Kirche in Deutschland
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