(ots) - Ein Jahr nach der bisher größten
Katastrophe in der Bekleidungsindustrie - dem Zusammensturz der
Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch mit über 1100 Toten und 1500
Verletzten - wendet sich das entwicklungspolitische INKOTA-netzwerk
(für Kampagne Saubere Kleidung), die Hilfs- und
Menschenrechtsorganisation medico international und die Vereinte
Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), mit der gemeinsamen Initiative
#untragbar an die deutsche Öffentlichkeit. Angesichts mangelhafter
Entschädigung der Opfer und fehlender juristischer Möglichkeiten, die
globalen Handelsketten für die Menschenwürde verletzenden
Arbeitsbedingungen haftbar zu machen, will die Initiative mit
öffentlichen Aktionen auf realen und virtuellen Plätzen auf die
untragbaren Zustände aufmerksam machen. Unter
www.das-ist-untragbar.de können sich Bürgerinnen und Bürger
informieren und aktiv werden.
"Die Ãœberlebenden und Verletzten aber auch die Familien der Toten
haben ein Recht auf angemessene und schnelle Entschädigung", so
Berndt Hinzmann, INKOTA-netzwerk/ Kampagne für Saubere Kleidung. "Wir
lassen nicht zu, dass die Unternehmen die Öffentlichkeit mit Ausreden
täuschen und keine oder nur geringe Entschädigungen für die Opfer von
Rana Plaza und andere Katastrophen in Textilfabriken zahlen."
"Unsere Partner vor Ort sind Gewerkschaften, Arbeitsrechts- und
Gesundheitsorganisationen. Sie engagieren sich seit Jahren schon
gegen die menschenverachtenden Arbeits- und Lebensverhältnissen in
der Textilindustrie vieler Länder", sagt Anne Jung von medico
international. "Sie kämpfen gegen den 14-Stunden-Tag bei Löhnen unter
der Armutsgrenze, gegen die tägliche Gewalt am Arbeitsplatz, für das
Recht auf freie gewerkschaftliche Betätigung."
Ändern werde sich das nur, wenn die großen Handelsketten als
Nutznießer dieser Verhältnisse auch in Deutschland unter Druck
gesetzt werden. Da es kaum Kaufalternativen zu den unter
katastrophalen Bedingungen hergestellten Kleidung gibt, ruft die
Initiative zu politischen Aktionen gegen das drohende Vergessen auf:
gegen das Spiel auf Zeit, mit dem die Handelsunternehmen sich aus der
Verantwortung stehlen wollen.
"Damit sich Katastrophen wie Rana Plaza nicht wiederholen, fordert
die Initiative #untragbar die Bundesregierung auf, für eine
verbindliche Unternehmensverantwortung im Textilsektor zu sorgen", so
Katharina Wesenick von ver.di. Die Initiative ist Teil der Kampagne
"Eigentum verpflichtet", die eine gesetzliche
Unternehmensverantwortung für alle relevanten Wirtschaftsbereiche
fordert.
Pressekontakt:
Für Hintergrundinformationen und Interviewwünsche stehen wir Ihnen
gerne zur Verfügung:
Kontakt: Anne Jung, medico international, Tel. 0179 123 07 19
jung(at)medico.de
Berndt Hinzmann, INKOTA-netzwerk/ Kampagne für Saubere Kleidung,
Tel. 0160 94 69 87 70 hinzmann(at)inkota.de
Katharina Wesenick Tel. 0175 260 5701 Katharina.Wesenick(at)verdi.de
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