(ots) -
Sperrfrist: 30.04.2014 06:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe will die Krankenkassen
noch stärker an den Kosten für die Haftpflichtversicherung für
Hebammen beteiligen als bisher. Das geht aus dem Kompromissvorschlag
hervor, den der Minister nach Beratungen der innerministeriellen
Arbeitsgruppe gemacht hat und der dem Radiosender NDR Info vorliegt.
Demnach sollen die gesetzlichen Krankenkassen einen
Sicherstellungszuschlag bezahlen, damit auch freie Hebammen mit nur
wenigen Geburten die Kosten für die Versicherung aus ihrer Vergütung
bezahlen können. Bislang zahlen die Kassen nur einen Zuschlag pro
Geburt. Im Gegenzug sollen die Hebammen-Verbände mit dem
Spitzenverband der gesetzlichen Kassen Qualitätsvereinbarungen
schließen.
Um den Versicherungsmarkt in diesem Bereich wieder in Gang zu
bringen, will Gröhe außerdem die Regressansprüche im Schadensfall
einschränken. So sollen sich Krankenversicherung und
Pflegeversicherung künftig kein Geld mehr von den
Berufshaftpflicht-Versicherungen zurückholen können. Damit soll es
den Unternehmen leichter gemacht werden, Haftpflichtversicherungen
für Hebammen zu kalkulieren.
Laut Angaben des Deutschen Hebammenverbands sind die
Haftpflichtprämien für die Geburtshilfe in den vergangenen zehn
Jahren von 453 auf zuletzt über 4200 Euro gestiegen, was vor allem
die freiberuflich tätigen Hebammen mit relativ wenigen Geburten in
Bedrängnis bringt. Wegen der hohen Schadenersatz-Summen waren
Versicherungsunternehmen sogar ganz aus dem Markt ausgestiegen. Vor
zwei Wochen hatte eine Gruppe von Assekuranzen eine neue, bis Ende
2016 befristete Versicherung angeboten, bei der eine Prämie von über
6000 Euro anfällt.
Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199
presse(at)ndr.de
http://www.ndr.de