(ots) - Klaas Flechsig (36), Pressesprecher bei Google,
schaffte es am Montag, 19. Mai 2014, bei "Wer wird Millionär?" bis
zur Millionenfrage und gewann 500.000 Euro bei RTL. Günther Jauch
stellte in der Doppelfolge der Quizshow die Millionenfrage zum 74.
Mal: "Welcher Staat hält mit insgesamt über 22.000 Kilometern
Landgrenze zu seinen Nachbarstaaten den "Weltrekord"?" A: China, B:
Brasilien, C: USA, D: Russland (richtige Antwort A: China). Der
Hamburger tendierte zu Russland, ging aber kein Risiko ein, stieg aus
und wurde 56. Halbmillionär bei Günther Jauch. Vom Gewinn möchte er
seine Wohnung renovieren, edlen Wein kaufen und eine Afrikareise
unternehmen.
Im Interview spricht Klaas Flechsig über seinen großen Auftritt
bei Günther Jauch:
Wie fühlen Sie sich als frischgebackener Halbmillionär? Klaas
Flechsig: "Es hat lange gedauert, bis ich das einigermaßen realisiert
habe - und es fühlt sich immer noch sehr unwirklich an. Aber das ist
schon ein tolles Gefühl!"
Was machen Sie mit dem Geld? "Ganz konkrete Pläne habe ich noch
gar nicht - es ist aber sehr beruhigend zu wissen, dass man nun alles
ein bisschen entspannter angehen kann. Vielleicht gründe ich mit
einem Teil des Geldes irgendwann wirklich mal mein eigenes Start-up,
wer weiß. Aber als Erstes feiere ich ein bisschen mit Familie und
Freunden. Dann müsste unsere Wohnung renoviert werden, außerdem
möchten wir gerne eine Afrikareise unternehmen - und unser Weinregal
würde ich auch gerne mal wieder auffüllen."
Haben Sie sich im Vorfeld der Show vorbereitet? Und falls ja, wie?
"Smaragdzahlen, irgendwelche Apotheken im Vatikan und Taillenwespen -
ganz ehrlich, wie soll man sich darauf vorbereiten oder diese Themen
irgendwie voraussehen? Geht ja gar nicht. Ich habe vorher im
Trainingscenter auf rtl.de allerdings ein bisschen die Sortieraufgabe
geübt, um in der Vorrunde möglichst schnell zu sein."
Haben Sie mit einem solch hohen Gewinn gerechnet? "Nein! Das
letzte Mal hat ja vor über einem halben Jahr jemand die 500.000
geknackt, das ist also ziemlich selten. Wer mit so was ernsthaft für
sich rechnet, ist mehr Träumer als Optimist."
Unter Kollegen gelten Sie als Besserwisser. Wie wird man so
schlau? "Mit Schläue hat das weniger zu tun, eher mit Neugier. Ich
finde viele Dinge spannend, von denen ich höre oder über die ich lese
- und die bleiben dann eben hängen. Zum Leidwesen einiger Kollegen,
die ich mit diesem Wissen dann im Anschluss beglücke ... nein, das
ist nur Spaß. Wir haben eine tolle Arbeitsatmosphäre in unserem
Team."
Bei der 125.000-Euro-Frage ("Mit angeblich rund 2.000 Kunden
täglich gibt es im Vatikan die weltweit wohl meistbesuchte ...? A:
Metzgerei, B: Autowaschstraße, C: Apotheke, D: Nachtbar"; richtige
Antwort C) haben Sie gezockt. Warum so viel Risiko?
"Man darf sich nichts vormachen: WWM hat zwar viel mit Wissen zu
tun, aber es ist schon auch ein klassisches Glücksspiel. Ich war mir
einigermaßen sicher und habe mir dann die Frage gestellt: Was würde
jetzt mehr weh tun - auf 16.000 zurückzufallen, wenn ich falsch
antworte, oder auf 125.000 zu verzichten, wenn ich aufhöre, aber
richtig geantwortet hätte? Da war die Entscheidung dann klar."
Auch bei der 500.000-Euro-Frage ("Die sogenannte Smaragdzahl dient
dazu, ...? A: Meerestiefen zu ermitteln, B: Schmuckstücke zu
taxieren, C: Geldfälscher abzuschrecken, D: Spitzenweine
auszuzeichnen; richtige Antwort C) spielten Sie risikobereit. Wie
haben Sie bei dieser Fallhöhe Ihre Angst überwunden? "Angst ist
niemals ein guter Ratgeber - weder bei privaten Entscheidungen noch
im Job, und auch ganz bestimmt nicht bei WWM. Ich würde mir insgesamt
in Deutschland oft weniger Angst und Verzagtheit und mehr Mut und
Optimismus wünschen. Das bringt einen immer weiter - und wenn man das
einmal richtig eingesehen hat, dann ist die Angst auch schon weg."
Bei der Millionenfrage haben Sie dann nicht mehr gezockt und lagen
damit goldrichtig. Gutes Spielgefühl (Sie hätten auf "Russland"
gesetzt, richtig wäre "China" gewesen). Wie wichtig war Ihr
Bauchgefühl? "Ich war mir eigentlich ziemlich sicher, dass es
Russland sein müsste - aber eben nicht zu 100 Prozent. Das war dann
eine Risikoabwägung, und bei einer halben Million fühlte es sich
einfach nicht mehr richtig an, irgendwas zu riskieren."
Warum haben Sie nicht die Risikovariante mit vier Jokern gewählt?
"Ich finde, der Name ist irreführend. Im Grunde genommen ist die
Risikovariante die wahre Sicherheitsvariante, denn sie verleitet
dazu, zu schnell auf Nummer sicher zu gehen. Wenn man keine zweite
Sicherheitsstufe hat, ist der mögliche Verlust so schmerzhaft, dass
man automatisch weniger riskiert. Wenn ich auf 500 Euro hätte
zurückfallen können, hätte ich wahrscheinlich schon bei der
Vatikanfrage aufgehört."
Sie wirkten sehr ruhig. Waren Sie nicht nervös? "Es ist ein
schräges Gefühl, auf diesem Stuhl zu sitzen. Natürlich war ich auch
aufgeregt, aber vor allem fühlte ich mich wie in Watte gepackt.
Komischerweise wurde ich dann erst nach der Sendung so richtig nervös
und konnte in der Nacht nicht eine Minute schlafen."
Wie haben Sie Günther Jauch empfunden? "Ich hatte das Gefühl, der
andere Stuhl wäre meilenweit entfernt - man ist doch sehr allein in
diesem Moment. Dankbar bin ich Günther Jauch vor allem für seinen
Tipp ganz am Ende, jetzt bloß nicht irgendeine Show abzuziehen. Das
gab den letzten Ausschlag, nicht doch noch auf Russland zu setzen."
Was raten Sie zukünftigen WWM-Kandidaten? "Vor allem sollte man
diesen Tag genießen, egal wie er ausgeht! Ich hatte Riesenspaß, und
die anderen Kandidaten, die ich an diesem Tag kennen gelernt habe,
sind allesamt supernette Leute, mit denen ich teilweise immer noch in
Kontakt bin."
Warum springt man für 400 EUR im Winter in die Alster? "400 Euro -
sagt das nicht schon alles? Das war beim Joggen; ich war eh schon
nassgeschwitzt und konnte danach unter die Dusche. Und so hatte ich
zu Hause wenigstens was zu erzählen."
Wird sich Ihr Leben durch den Gewinn verändern? "Das glaube ich
eigentlich nicht. Und vor allem hoffe ich es nicht: Ich war auch
vorher schon sehr glücklich mit meinem Leben."
Ärgern Sie sich darüber, dass Sie die Millionenfrage nicht auch
noch beantworten konnten? "Das wäre natürlich noch toll gewesen. Aber
ärgern tue ich mich nicht. Ich wusste die Antwort eben nicht und habe
dann die richtige Entscheidung getroffen. Und ein großes Abenteuer
war das alles auch so."
Sie leben in einer Regenbogenfamilie mit zwei Kindern. Wie sieht
das aus? "Mein Mann und ich sind seit 16 Jahren zusammen und seit
zehn Jahren verpartnert. Mit einem befreundeten lesbischen Paar haben
wir eineiige Zwillinge. Die wohnen bei den Müttern, und dort liegt
auch das alleinige Sorgerecht. Aber wir alle sehen uns meistens
mehrmals pro Woche - es ist hilfreich, dass wir nur wenige hundert
Meter voneinander entfernt wohnen."
Alle Fragen, Fotos und weitere Infos finden Sie im
RTL-Pressezentrum unter http://kommunikation.rtl.de
Pressekontakt:
RTL Television GmbH
Programmpresse
Frank Rendez
Telefon: +49 (0) 221 456 7 4246
Fax: +49 (0) 221 456 95 7 4246
frank.rendez(at)rtl.de