(ots) - Die Sanktionslisten der EU und der USA werden
immer länger. Damit steigt auch die Gefahr von herben Strafen für
deutsche Unternehmen, die sich im Russlandgeschäft engagieren. Dass
mit Firmen, die auf der Sanktionsliste stehen, keine Geschäfte
gemacht werden dürfen, ist eindeutig. Dazu gehören die auf der Krim
beheimateten Unternehmen Feodsija und Tschernomorneftegas. Schwierig
wird es allerdings, wenn einzelne Personen auf der Sanktionsliste
stehen:
"Deutsche Unternehmen dürfen nicht Geschäfte mit Firmen
abzuschließen, an denen Personen auf der EU-Sanktionsliste
mehrheitlich beteiligt sind, also ein Aktienpaket von mindestens 50%
halten. Oder die einen entscheidenden Einfluss ausüben. Der kann
gegeben sein, wenn ein enges Familienmitglied der mit Sanktionen
belegten Personen ein russisches Unternehmen leitet.
Geschäftsmodelle, bei denen Familienangehörige als Strohmänner
eingesetzt werden, sind in Russland ein weitverbreitetes Phänomen",
erklärt Bernd Hones, Repräsentant von Germany Trade & Invest in
Moskau. Entscheidend sei es jetzt herauszufinden, wer genau hinter
welchen russischen Unternehmen steht.
Die Sanktionsliste der USA ist bedeutend länger als die der EU.
Auch sie ist für deutsche Unternehmen wichtig. Denn grundsätzlich
gilt: Firmen mit Sitz in den USA dürfen zu sanktionierten Unternehmen
keine Geschäftsbeziehungen mehr pflegen. Verstößt eine in den USA
ansässige Firma gegen dieses Verbot, muss sich nicht nur die Firma,
sondern sogar deren Geschäftsführer persönlich vor US-Gerichten dafür
verantworten. Das gilt auch für Tochterfirmen deutscher Konzerne mit
Sitz in den USA, die weiterhin mit sanktionierten Unternehmen oder
Geschäftsleuten zusammenarbeiten. Egal ob wissentlich oder unbewusst.
Deutsche Firmen müssen deswegen besonders vorsichtig sein: "Sind
meine Exporte abgesichert? Muss ich den Export beim BAFA prüfen
lassen? Mit wem mache ich eigentlich meine Geschäfte? Wie genau ist
der Wortlaut der Klauseln für höhere Gewalt und Kündigung in meinen
Verträgen? Solche Fragen sollte sich jeder Russland-Manager stellen",
so Bernd Hones weiter.
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unterstützt deutsche Unternehmen, die ausländische Märkte erschließen
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