(ots) - Nigeria ist bekannt für angezapfte und explodierende
Ölpipelines. Immer wieder wird das Land von der islamistischen Sekte
Boko Haram terrorisiert. Bis heute gibt es dort rituelle Tötungen und
Menschenopfer, so das gängige Bild. Doch ausgerechnet in Nigeria
schlägt auch Afrikas Herz in Sachen Schönheit und Mode.
Korrespondentin Shafagh Laghai begleitet die westlich orientierte
Miss Nigeria bei deren Vorbereitungen zur Miss-Universe-Wahl in
Moskau. Die 19-Jährige macht sich Sorgen - schwarze Models hätten es
international immer noch viel schwerer als Weiße, sagt sie. Damit
erklärt sie auch den verzweifelten Wunsch nach heller Haut in
Nigeria: die dunkle Seite der Schönheit - auf dem ganzen
afrikanischen Kontinent. Ihr bevorzugter Stil: eng, kurz, sexy. Dass
ihr Land von islamistischen Terroristen angegriffen wird, die genau
solche Looks bekämpfen, bringt die Miss Nigeria nicht aus der Ruhe.
Sie wolle sich nicht von radikalen Fanatikern ihr Leben diktieren
lassen, sagt sie. Ihr Alltag ist mehr durch MTV geprägt als durch
Boko Haram. Laghai trifft auch eine nigerianische Studentin, die zur
Miss Muslimah World gekürt wurde. Die Vorstellungen von Schönheit und
Religion der beiden jungen Frauen unterscheiden sich auffallend -
diese Spaltung gibt es im gesamten Land. Nirgendwo ist das deutlicher
als in der Millionenmetropole Lagos, der Stadt der neuen Ober- und
Mittelschicht. Zugunsten der Schönen und Reichen versucht die
Regierung deshalb, die Armen, die in Slums leben, aus Lagos zu
verbannen.
Reportage von Shafagh Laghai, ARD-Studio Nairobi, phoenix 2014
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