PresseKat - Deutscher Leitindex im 2. Quartal 2014 mit Allzeithoch (ATH): Bullen – oder Bärenmarkt?

Deutscher Leitindex im 2. Quartal 2014 mit Allzeithoch (ATH): Bullen – oder Bärenmarkt?

ID: 1066581

Zwischenbilanz und Quartalsbilanz von Valecchi (Business Analyse : decline-and-recovery scenario)

(firmenpresse) -

In der letzten Geschäftswoche des Monat Mai 2014 wurde zwar mit der Marke von 9.970,77 Zählern ein neues Allzeithoch (ATH) erreicht, die „magische“ Schwelle von 10.000 Punkten konnte allerdings am letzten Handelstag (Freitag, 30.05.2014) noch nicht überschritten werden, weshalb Analysten und Marktbeobachter uneins sind, was die Fortsetzung der Aktienhausse angeht:

Sind wir noch in einer Aufwärtsbewegung des Dax – oder kommen jetzt (in Kürze) erste, größere Korrekturen und wir drehen in einen sog. Bärenmarkt? Das ist für viele Anleger und Investoren aktuell eine wichtige Frage.


Hat der Deutsche Leitindex Dax überhaupt das Potential, die börsenpsychologisch wichtige Marke von 10.000 Zählern zu überwinden?

Ja. Das sagen jedenfalls die Analysten der Deutsche Bank AG, die den Deutschen Leitindex zumindest zum Jahresabschluss, 4. Quartal 2014, bei 11.000 Punkten sehen, so die Marktstrategen Jan Rabe und Adrian Rott. Über der Marke von 10.000 Punkten sieht auch Dr. Jörg Wilhelm Krämer, seit 2006 Chefvolkswirt der Commerzbank AG, den Dax.

Ja sagen auch die Dax-Performer: Der DAX ist der wichtigste deutsche Aktienindex, der die Wertentwicklung der 30 größten und umsatzstärksten Unternehmen, die an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet sind, abbildet. Zudem ist er ein sogenannter Performance-Index, in dessen Berechnung neben den Kursen auch die Dividenden- und Bonuszahlungen einfließen (anders als etwa beim Dow Jones an der NYSE). Als Performance-Index misst der Dax also den Wertzuwachs von Kapitalanlagen und bei der Berechnung werden Kapitalveränderungen und Ausschüttungen von Dividenden miteinbezogen. Dies bedeutet, dass noch weiteres Aufholpotential beim Dax 2014 erwartet werden kann, zumal im 2. Quartal 2014 nur ein Teil von Ausschüttungen sowie Dividenden erfolgten. Nicht unwesentlich ist allerdings, ob es zu einer Jahresendrallye beim Dax 2014 kommt.

Ob mit einer Jahresendrallye zu rechnen ist, kann jetzt war noch niemand mit Gewissheit sagen. Es ist – jedenfalls aus der Sicht der Marktanalysten, Statistiker und zyklischer Erkenntnisse – nicht von der Hand zu weisen, dass im letzten Börsenmonat eines Jahres Aktienindizes statistisch überproportional oft Kurszuwächse verzeichnen. Das DAI (Deutsches Aktieninstitut) erklärt, dass im Monat Dezember verstärkt Zinserträge aus festverzinslichen Anlagen angelegt werden. Manager wollen dokumentieren, dass sie die "richtigen" Titel im Portfolio haben; für sie seien Performance-Aspekte eher untergeordnet. Aber auch bereits im Portfolio geführte Aktien werden zugekauft; kurz vor dem Bewertungsstichtag, um damit die Fondsperformance aufzubessern.





Diese Performance wird von einen positiven Trendverlauf befeuert, vergleicht man mit dem Vormonat. Ende April 2014 schloss der DAX bei ca. 9.603 Zählern. Ende Mai 2014 wurde die Marke von 10.000 Punkten nur knapp verfehlt.

Hat der Dax seinen Zenit bereits überschritten und kommen wir jetzt in einen Bärenmarkt?

Dies meinen nicht wenige Analysten bereits heute sagen zu können. Performance-Aspekte seien nicht aussagekräftig genug, um eine mögliche – oder erwartete Trendumkehr – zu erkennen, stehen doch lediglich die 30 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands im Fokus, was die Aussagekraft (und die Gewichtung) der Effektenentwicklung „verwässert“ (relativiert). So haben beispielsweise BASF, Bayer, SAP und Siemens zusammen ein Gewicht von mehr als 35 Prozent (Stand 2013) im DAX und beeinflussen die Kursentwicklung des Index maßgeblich. Und bei einigen dieser Unternehmen gibt es derzeit ganz gravierende Veränderungen. Die Presse berichtet beinahe täglich darüber. Dies könne nicht länger als Benchmark für den deutschen Aktienmarkt gelten, so die Kritiker.

Zyklische Bärenmärkte und Korrekturen (decline-and-recovery scenario)

Es gibt Analysten, die warten (erwarten) förmlich auf Kurskorrekturen und begründen dies mit zyklisch auftretenden Abwärtsbewegungen, also einen sogenannten Bärenmarkt. Der längste Bärenmarkt des DAX dauerte zwischen 1964 und 1967 insgesamt 868 Tage. Der Bärenmarkt mit dem größten Verlust ereignete sich zwischen 2002 und 2003. Investoren verloren in dieser Zeit mit Aktien 59,7 % (statistisch gesehen). Seit 1959 gab es 16 zyklische Bärenmärkte mit einer durchschnittlichen Dauer von 519 Tagen. Der durchschnittliche Verlust lag bei 35 %; Bärenmärkte sind nach einer Definition von Ned Davis Research Group (free inside look at company reviews and salaries posted anonymously by employees) Kursverluste des DAX von mindestens 30 % nach Ablauf von 50 Tagen oder ein Rückgang des Index um 13 % nach Ablauf von 145 Tagen.

Wer spricht aktuell von Korrekturen? – "Time to Brace for a 20 % Correction"

In Europa haben nicht wenige Analysten die Geldmarktpolitik der EZB im Fokus ihrer Prognosen. „Der Markt wird sich bis zur Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) in der kommenden Woche auf diesem Niveau halten“, meint beispielsweise Christian Stocker (HVB). An den Finanzmärkten gilt eine Zinssenkung als ausgemachte Sache, berichtet n-tv und andere Fachpressedienste. Offen ist, ob die Währungshüter zusätzliche Maßnahmen wie Wertpapierkäufe oder zweckgebundene Kredite beschließen. „Sollte die EZB die Märkte enttäuschen, rechne ich mit einer negativen Reaktion der Aktien, die in den Sommermonaten anhalten könnte“, sagt Christian Stocker (HVB).

In den USA sprechen einige Marktberichte (weekly review of the ten S&P Capital IQ GICS sectors) sowie Analysten von einer (möglichen) Korrektur von etwa 20 %: "Time to Brace for a 20 % Correction."

•Grund Nummer 1: Schlussfolgerungen aus saisonalen Marktzyklen, Vier-Jahres-Midterm-Wahlzyklus und der 10-Jahres-Zyklus. "We reached our conclusions after averaging all the one-year seasonal market cycles, the four-year midterm-election cycle Ned mentioned, and a 10-year cycle. The timing of the stages can be tricky. But based on the average pattern, this stage should run from the beginning of the year into April or so. In this first stage, the equity sectors to be in are usually high beta. Our top three sectors for this stage are industrials, consumer discretionary, and health care."

•Grund Nummer 2: Eine sehr langsam wachsende Wirtschaft und andere Risiken (decline-and-recovery scenario). "We’ve had a very slow-growth economy, barely above stall speed. But our forward-looking indicators have gotten a lot better; you could see a 2.5 % to 3 % growth rate for gross domestic product."

Bärenmarkt versus Bullenmarkt

Meine Prognose votiert unter Abwägung aller verfügbaren Argumente für eine Fortsetzung des Bullenmarktes, wenn auch auf einem abgeschwächten Niveau.

Meine Gründe für den Aufwärtstrend:

Competitiveness Index – Global Competitiveness Index

Die deutsche Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs und davon profitiert der Dax. Nach dem ersten Trendverlauf im ersten und zweiten Quartal 2014 nimmt die Wirtschaftsleistung, wenn auch mit moderaterem Tempo, weiter zu. Die Vorgaben aus besonders wichtigen Märkten, wie den Vereinigten Statten und GB, sind positiv, in einzelnen Branchen sogar als gut zu bezeichnen. Selbst verhalten optimistisch gestimmte US-Marktanalysten konstatieren aktuell: "Right now, about 78 % of industry groups are in healthy uptrends." (Gerade jetzt befinden sich etwa 78 % der Industrie-Gruppen in einem gesunden Aufwärtstrend).

Ich vermag deshalb keine aussagefähigen Anzeichen für eine größere Kurskorrektur nach unten erkennen zu können. Anlass zur Sorge bereitet zwar die weiterhin komplizierte, schwierige Situation und Schieflage in vielen Schwellenländern. Anderseits profitieren davon andere Länder in der EU und den USA, weil dorthin Kapitalverschiebungen erfolgen. Investoren und Anleger suchen vor allem sichere Märkte und Anlagemöglichkeiten. Und ganz oben auf dieser Wunschliste (Index) steht Deutschland.

Stabilität trotz vieler Krisen
Mit der Konjunktur in der Eurozone geht es aufwärts - allerdings langsamer als erhofft. „Es gibt zunehmend Anzeichen, dass die europäische Wirtschaft einen Wendepunkt erreicht hat“, sagte EU-Währungskommissar Olli Rehn. Die Kommission hatte ihre Wachstumsprognose für 2014 leicht abgesenkt auf 1,1 % (bislang 1,2 %) und damit den Erwartungen der Märkte angepasst. Einen spürbaren Aufschwung erwartet die EU erst für 2015. Dann soll die Wirtschaft in der Euro-Zone um 1,7 % zulegen.

Zwar sind viele Probleme innerhalb der EU und ihrer Staaten noch nicht überwunden, jedoch konnte das das kluge und besonnene Handeln der großen Volkswirtschaften, wie beispielsweise Deutschland, die Euro-Krise entschärfen und damit wieder Stabilität in die Märkte eingepreist werden. Der Euroraum scheint seine Rezession überwunden zu haben, die Entwicklung in den Mitgliedstaaten bleibt allerdings sehr heterogen. Die Regierung in Spanien hat jetzt ein großes Konjunkturprogramm auf den Weg gebracht, in Athen sind spürbare Verbesserungen der nicht einfachen Lage vermeldet worden. „Wir müssen jetzt angesichts der allfälligen Marktreaktionen darauf hinweisen, dass wir noch nicht über den Berg sind. Wir sind auf dem richtig Weg“, so Dr. W. Schäuble, Bundesminister der Finanzen (Deutschland). Die Märkte hätten vor wenigen Jahren, als einige Euro-Länder in die Krise kamen, negativ überzeichnet und sie übertrieben auch jetzt wieder in die andere Richtung.

EZB-Präsident Mario Draghi sprach für die Euro-Zone von einem fortschreitenden Aufschwung mit allerdings schwachen Wachstumsraten. Getragen werde die Erholung immer stärker von der Binnennachfrage.

Auch die Krise Russland – Ukraine konnte aufgrund des besonnenen Handelns der westlichen Industrienationen keine Verwerfungen an den globalen Märkten auslösen.

Preisliche und Nicht-preisliche Wettbewerbsfähigkeit

Über die Bedeutung der Wettbewerbsfähigkeit brauche ich hier nichts weiter ausführen; alle Analysten und Marktteilnehmer sind sich der besonderen Relevanz des Aspektes der Wettbewerbsfähigkeit bewusst. Für große Volkswirtschaften in der EU wird es immer komplizierter die preislich anspruchsvollen Qualitätsprodukte auf den Weltmärkten abzusetzen. Besondere Bedeutung kommt deshalb dem Aspekt der Nicht-preislichen Wettbewerbsfähigkeit zu. Nicht-preisliche Parameter wie Qualität, Service, Design und Zuverlässigkeit der Lieferung sind für den Absatz der Produkte bzw. Artikel wesentlicher Bestandteil. Sie sind desto bedeutsamer, je größer die Variationsmöglichkeiten bei Produktherstellung und -gestaltung sind. Auch der Bekanntheitsgrad spielt eine große Rolle. Deshalb nehmen Marketing und Handelsmarketing zunehmend eine bedeutende Stellung ein und sind ein wichtiges Mittel auch im nicht-preislichen Wettbewerbskampf.
Vielen Dax-Konzernen scheint es gelungen zu sein, den Aspekt der Nicht-preislichen Wettbewerbsfähigkeit effektvoll – im Rahmen ihrer Marketingstrategie – in den Kunden-Customer-Fokus zu stellen. Wer dies kann, kann auch die Marke von 10.000 Zählern überwinden.

Aufholpotential und Sektorwachstum

Weiteres Aufholpotential beim Dax lässt sich nicht nur mit guten konjunkturellen Vorgaben aus den Vereinigten Staaten begründen, in dessen Folge der Dax – bildlich gesprochen – beinahe von der guten Performance aus den USA „mitgezogen“ wird. Auch der Blick auf die Fundamentalwerte gibt gute Argumente dafür, dass der Dax tatsächlich weiteres Aufwärtspotential vorhält. Dieses Aufwärtspotential wird jetzt abgerufen. „Und eine Fortsetzung der aufwärts gerichteten Tendenz ist wahrscheinlich“, so die Prognose vieler Marktbeobachter. „Die Ampeln stehen weiter auf Grün“, so LBBW-Analyst Clemens Bundschuh.

Für den Bankensektor sehen einige Analysten noch weiteres Aufwärtspotenzial und bestätigen ihr diesbezügliches positives Votum. Der Ausblick ist positiv: „Die deutschen Banken haben das Gröbste hinter sich“, vermerkte Moody's-Analystin Katharina Barten gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: „Die Institute haben große Fortschritte beim Abbau von Risiken und bei der Stärkung ihrer Kapitaldecke gemacht. Darum könnten sie krisenhafte Entwicklungen heute besser verkraften.“

„Rein charttechnisch gesehen ist der DAX unverändert bullish“, so das Fazit zum 01.06.2014. Anleger sollten dennoch eine Absicherung ihrer Positionen im Auge behalten und Stop-Loss Marken setzen. Möglichkeiten, Gewinne abzusichern, gibt es reichlich. Die Strategie dabei sollte grundsätzlich zur derzeitigen Erwartung des Anlegers passen.
Sandro Valecchi, Business Analyst & Markets

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Datum: 01.06.2014 - 15:28 Uhr
Sprache: Deutsch
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Meldungsart: Finanzinformation
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 01.06.2014

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