PresseKat - Rüstungsindustrie 2014 und die wichtigsten Zukunftsmärkte mit Fokus auf Südostasien (ASEAN)

Rüstungsindustrie 2014 und die wichtigsten Zukunftsmärkte mit Fokus auf Südostasien (ASEAN)

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Bedeutung für den deutschen Rüstungsexport: Asien & ASEAN-Staaten (Association of Southeast Asian Nations) v. Sandro Valecchi

(firmenpresse) - Die Boom-Märkte in Asien sind heute und aller Voraussicht nach auch in Zukunft die Taktgeber für die Rüstungsexportwirtschaft. Während der Anteil der Importe von Europa, Amerika und dem Nahen Osten sank, stieg demgegenüber der Anteil Asiens (5 %) und Afrikas (2 %). Damit wird heute die Hälfte aller Waffen von asiatischen Staaten – ASEAN (Association of Southeast Asian Nations) – importiert. Die ASEAN-Staaten bilden eine Freihandelszone, kurz AFTA (ASEAN Free Trade Area); als das AFTA-Abkommen unterzeichnet wurde, hatte ASEAN die sechs Mitglieder Brunei, Indonesien, Malaysia, Philippinen, Singapur und Thailand. 1995 kamen Vietnam und Laos, 1997 Myanmar und 1999 Kambodscha hinzu. AFTA umfasst 12 Mitgliedstaaten, wobei den 4 später hinzugekommenen Staaten ein zeitlicher Spielraum zur Umsetzung des Abkommens zugebilligt wurde.

Mit einer Bevölkerung von über 590 Millionen Menschen sind die ASEAN-Staaten größer als der EU-Markt und für Unternehmen erschließt sich damit das Potenzial eines wachsenden, dynamischen sowie integrierten Marktes.

Den größten Anteil an weltweiten Waffenimporten hält Indien. Das Land hat von 2009 bis 2013 rund 14 % des weltweiten Volumens an Waffen importiert. Indien hat China als Nummer eins somit abgelöst. Chinas Anteil an den globalen Waffenimporten sank von 11 auf 5 Prozent, gleichzeitig stiegen die Exporte Chinas von 2 auf 6 %.

•Welche Bedeutung kommt den ASEAN-Staaten (Association of Southeast Asian Nations) im Rüstungsexport zu?

Weltweit ist Deutschland, nach den USA und Russland, der drittgrößte Waffenexporteur der Welt.

Hier die Anteile des Engagements der deutschen Rüstungsindustrie:

•Indonesien

Wahrscheinlich einer der wichtigsten Märkte für die deutsche Rüstungsindustrie in Asien, zumindest was den Absatz und das Geschäftsvolumen in 2013 betrifft: 295.707.513 Euro dürften nach meinen Recherchen Platz 1 für die deutschen Waffentechnik- und Ausrüsterindustrie ausmachen. In der Hauptsache wird das Liefervolumen von Panzertechnik umfasst (Panzergattungen: Kampf-, Schützen-, Berg-, Brückenleger- und Pionierpanzer). Hinzu kommen natürlich Teile für Panzer und gepanzerte Fahrzeuge. Deutschland und Indonesien einigten sich im Juli 2012 auf eine engere Kooperation im Verteidigungsbereich, die zwar formal keine Rüstungslieferungen einschließt, im Zuge dessen es aber zu intensiveren Verhandlungen über den Verkauf von bis zu 130 Leopard-2A4 Kampf- sowie bis zu 30 Schützenpanzern kam. Die Ausfuhr von 104 Leopard- und 50 Schützenpanzern vom Typ Marder genehmigt.




Aber auch Unterwassergerät und Messe-, sowie Kommunikationsgerät sind Gegenstand der Rüstungslieferungen.

•Südkorea (Republik Korea)

Ein interessanter Markt, gilt Südkorea doch als neunt-größter Waffenimporteur weltweit. Das Volumen der Rüstungsgeschäfte mit Deutschland soll im Jahr 2013 nach veröffentlichten Angaben 207.023.422 Euro umfassen.

Die deutsche Rüstungsindustrie lieferte Teile für Panzer, Panzerhaubitzen, gepanzerte Fahrzeuge sowie Bergungsfahrzeuge. Zum Lieferauftrag zählen ferner Unterwassergerät, Fregatten sowie Kommunikationssysteme und elektrische Systeme. Der Eurofighter konnte sich hingegen nicht durchsetzen, die koreanische Luftwaffe hat den Zuschlag der US-Rüstungsindustrie erteilt und erhält amerikanische F-15 (K) Jets.

Neben der Anschaffung von neuen Abfangjägern aus US-Produktion hat Südkorea auch großes Interesse und Bedarf an neuen Kampfhubschraubern, Luftabwehrraketen und Flugzeuge zur Luftraumüberwachung. Die Luftwaffe von Südkorea ist zahlenmäßig zwar relativ groß, das Fluggerät wird aus Sicht von Luftfahrtexperten als teilweise veraltet eingestuft.

Zwischenzeitlich rückte die deutsche Rüstungsindustrie auf den 2. Rang der globalen Zulieferer auf – hinter den Vereinigten Staaten, was allerdings von der Lieferung von U-Booten abhängig war. Im Ranking der Rüstungszulieferer dürfte Deutschland nun auf dem 3. Platz – hinter den USA und Frankreich – zu finden sein. Zunehmend gibt es Forderungen von Experten, die eine Diversifizierung fordern, was beispielsweise europäischen Zulieferern zu Gute kommen würde.

Aber die neue, globale Welt in Asien wartet nicht auf Europa. Die Kampfschiffe der koreanischen Marine werden zunehmend im eigenen Land in Eigenregie gebaut, begünstigt durch eine der leistungsfähigsten Werftindustrien der Welt.

Eine Folgeerscheinung der Globalisierung: der (unausweichliche) Technologietransfer und deutsche Technologie wird oftmals bevorzugt. Liefert Deutschland nicht, wird eben nach deutschen Plänen in
südkoreanischen Werften gebaut.

•Singapur

Singapur kommt im Rahmen der Wirtschaftszonen in den ASEAN-Ländern eine Schlüsselposition (Leader) zu und in dieser Region gehört Singapur zu den jeweils größten Auslandsinvestoren. Singapur hat zwar keine Rohstoffe, aber einen festen Platz unter den reichsten Nationen der Welt. Singapur ist durch seine günstige geographische Lage an einem Knotenpunkt verschiedener Schiffs-, Flug- und Handelsrouten zwischen Ost und West sowie Nord und Süd eine globale Logistikdrehscheibe; der Stadtstaat verfolgt eine konsequente (erfolgreiche) Integration in den Weltmarkt; Singapur mit 49.271 $ Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (BIP/Einwohner/nominal) ist im internationalen Länderranking auf 13 Platz: Deutschland hingegen erreicht im internationalen Vergleich nur Platz 18.

Nur wenige Experten wissen, dass Singapur deutsche Rüstungstechnik im Umfang von 205.997.631 Euro in 2013 importiert hat. Singapur ist sehr interessant. Nicht nur für Deutschland. Auch die Schweiz hat exakt dort einen nachrichtendienstlichen Schwerpunkt. Zum Lieferumfang gehören im Schwerpunkt Ausrüstung und Equipment wie etwa Minenräumgeräte, Land- und Brückenfahrzeuge, sowie amphibischen Fahrzeuge. Hinzu kommen Ortungssysteme, Prüfausrüstungen und weiteres Equipment.

•Malaysia

Malaysia gehört zusammen mit Singapur und Thailand zu den wichtigsten Empfängern deutscher Rüstungsexporte in Südostasien (gepanzerte Infanteriefahrzeuge, Korvetten, Sonaranlagen, Navigationsausrüstung sowie Teile für Korvetten, Minenkampfboote, Kommunikationssysteme u.a.). Malaysias Streitkräfte haben den Auftrag, die Wasserstraßen und Seeverbindungen zwischen den beiden über 650 km voneinander entfernten Landesteilen beidseits des südchinesischen Meeres zu schützen. Hier muss ein großflächiges Einsatzgebiet bis zu den Philippinen abgesichert werden.

Die hohe Volatilität im Rüstungsgeschäft lässt sich am Beispiel von Malaysia besonders gut darstellen und nachvollziehen: Im Jahr 2003 wurden über 460 Millionen Euro im Rüstungsexport nach Malaysia umgesetzt, weil die A-100 Korvetten Bestellung abgewickelt wurde.

Die Lieferung der ersten in Hamburg gebauten Korvette erfolgte im April 2003, das zweite Schiff wurde im Oktober 2003 nach Malaysia ausgeliefert. Mit Unterstützung der deutschen Rüstungspartner erfolgte der Bau der anderen Korvetten in Kooperation mit der Penang Ship-Building Corporation (PSC) in Lumut (Malaysia).

Knapp 93 Millionen Euro umfasste das Volumen im Rüstungsexport mit Malaysia im Jahr 2005 für die Lieferung von Simulatoren für Schiffsführung, Gefechtsinformationszentrum und Maschinenanlagen,
elektronischer Ausrüstung, Kommunikationsausrüstung, Navigationsausrüstung, Peilantennen, Datenverarbeitungsausrüstung und Teile für Kommunikationsausrüstung, Navigationsausrüstung sowie Teile für Panzer, gepanzerte Fahrzeuge und Brückenlegefahrzeuge.

Im Jahr 2007 waren es etwas mehr als 80 Millionen Euro für einen Schiffssimulator und Teile für Übungsgeräte, Feuerleiteinrichtungen und Teile für Feuerleiteinrichtungen, Zielerfassungssysteme, Sonaranlagen und Teile für Korvetten, U-Boote, Minenkampfboote, Unterwasserortungsgeräte sowie
LKW und Teile für Panzer und gepanzerte Fahrzeuge.

Deutschland und die Rüstungsindustrie hat sich im Zuge des "New Generation Patrol Vessel Project" als ein bedeutender Zulieferer der malaysischen Marine etabliert. Und Frankreich hat bereits Verträge über den Bau von jeweils sechs Fregatten mit Malaysia abgeschlossen, die voraussichtlich 2017 ausgeliefert werden sollen.

•Australien

Die Rüstungsexporte von Deutschland nach Australien umfassten das Volumen (ohne Detailangaben) von 35.328.161 Euro im Geschäftsjahr 2013.

•Thailand

Das Exportvolumen i. H. v. 32.497.937 Euro ist ein wichtiges Argument für die deutsche Rüstungsindustrie. Auf der Bestell- und Lieferliste der Rüstungsexportwirtschaft für Thailand standen im Jahr 2013 u. a. Sonarsysteme und Teile für Unterwasserortungsgeräte sowie Simulatoren (U-Boot-und Flug-Simulatoren). Das Liefervolumen umfasst Equipment wie etwa Kommunikationsausrüstung, Navigationsausrüstung, Kathodenstrahlröhre u.a. Die Maritime Sicherheit, Verteidigung (Maritime Security & Defence) und Fähigkeiten (Schutz der Küsten und Seewege) stehen auf der Verteidigungsagenda dieses Landes ganz oben.

•Japan

Wahrscheinlich einer der wichtigsten Zukunftsmärkte für die deutsche Rüstungsindustrie in Asien, selbst wenn das Liefervolumen des Jahres 2013 i. H. v. 20.965.049 Euro dafür (noch) nicht spricht. Aber die japanische Regierung unter Ministerpräsident Abe ist entschlossen, die Rüstungsindustrie auszubauen und global wettbewerbsfähig zumachen. Außerdem erwägt sie, ihre Selbstbeschränkungen beim Waffenexport aufzuheben. Auch Rüstungsgüter könnten dann ausgeführt werden, wenn es der „nationalen Sicherheit“ diene. Das sieht jedenfalls ein neues Strategiepapier aus Japan vor. Auf der Grundlage dieser neuen Sicherheitsstrategie sollen die so genannten "Selbstverteidigungskräfte", wie Heer, Luftwaffe und Seestreitkräfte in Japan heißen, künftig eine „proaktive Rolle“ spielen.

Im Jahr 2011 hatte die damalige Regierung in Japan das selbstauferlegte Verbot von Waffenexporten gelockert. Die japanischen Rüstungskonzerne produzierten bislang nur für den Binnenmarkt, wodurch sich die Stückkosten erhöhen. Die Produktion ist Lizenzgestützt: Die Waffensysteme, darunter Kampfflugzeuge, Panzer, Patriot-Raketen und Geschütze, sind an den Systemen der Vereinigten Staaten ausgerichtet.

In der Zukunft werde sich Japan an der transnationalen Entwicklung von Waffen beteiligen. Aktuell sind Waffenexporte in kommunistische Länder und Länder in Konfliktgebieten (noch) verboten. Unter der neuen Politik würde z. B. die japanische Küstenwache mit Maschinengewehren ausgestattet und Waffen nach Südostasien exportiert werden. Für Japan soll es zukünftig somit auch ein Recht auf kollektive Selbstverteidigung geben, was bedeutet, in Konflikten für Verbündete zu kämpfen, selbst wenn Japan nicht direkt angegriffen werden sollte.

Welche Waffengattungen stehen im Fokus?

Japan reagiert auf die Herausforderung im ostchinesischen Meer und will einer potentiellen Bedrohungslage (Nord-Korea; China; etc.) mit einer Stärkung der Luft- und Seestreitkräfte entgegentreten. Die Zahl der Geschwader von Kampfflugzeugen auf Okinawa soll auf zwei verdoppelt werden. Zudem soll ein fliegendes Frühwarnsystem (Okinawa) stationiert werden. Eine Einheit der Küstenwache soll von der Insel Yonaguni-Jima aus operieren. Mit Hilfe von Drohnen und Amphibienfahrzeugen sollen entfernt liegende Inseln besser beobachtet und schneller erreicht werden.

•China

Die Volksrepublik China ist zur größten Handelsnation der Erde aufgestiegen. Ex- und Importe zusammen hatten 2013 einen Gesamtwert von 4,16 Billionen US-Dollar (3,06 Billionen Euro). Wichtigster Handelspartner des Landes war laut der Zollbehörde die Europäische Union, gefolgt von den Vereinigten Staaten und asiatischen Ländern. China steht erstmals an der Spitze der Handelsnationen weltweit. Ein wichtigster Markt für die deutsche Rüstungsindustrie in Asien, aber auch ein Geschäft mit hohen Hürden und Komplikationen. Dementsprechend fällt das Exportvolumen im Umfang von 16.977.662 Euro für das Jahr 2013 aus Sicht der deutschen Rüstungsindustrie alles andere als zufriedenstellend aus. Auf der Lieferliste: Dekontaminationsausrüstung sowie Teile für Detektionsausrüstung.

China steigerte seine Rüstungsexporte um mehr als 200 Prozent und belegt im internationalen Ranking Platz 4 der Waffenlieferanten. Drei Viertel aller chinesischen Exporte gingen nach Pakistan, Bangladesch und Myanmar. Durch die immer fortschrittlicher werdende Waffenindustrie wird China am Waffenmarkt immer mehr zum Konkurrenten der USA, Russlands und der EU.

•Taiwan

Wegen der großen Gefahr von Interessenkollisionen mit der künftigen Supermacht China ein heikles Thema. Dessen ungeachtet umfasst das Exportvolumen den Betrag von 14.982.725 Euro für das Jahr 2013 (Stromversorgungen und Teile für Kommunikationsausrüstung, Ortungsausrüstung. Dazu Tauchgeräte, Schwimmwesten, Rettungswesten, mobile Stromversorgungen und Teile dafür, sowie Schiffskörperdurchführungen, Teile für U-Boote und Unterwasserortungsgeräte).

•Brunei Darussalam

Im Volumen von 3.663.621 Euro lieferte die Rüstungsexportwirtschaft u. a. div. Bauelemente, Zielgeräte und elektrische Systeme.

•Vietnam

Die deutsche Industrie liefert vergleichsweise wenige Rüstungsgüter an Vietnam, was sich aus einem schwachen Handelsvolumen von 2.589.347 Euro ergibt und der Konkurrenz alle erdenklichen Chancen einräumt, die selbstverständlich von der russischen Rüstungsindustrie genutzt werden. Vietnam bekommt zwei mobile Raketenanlagen des Typs Bastion. Damit können Flügelraketen gegen seegestützte Ziele abgefeuert werden. Diese Waffensysteme ermöglichen, einen 600 Kilometer langen Küstenabschnitt und ein 200.000 Quadratkilometer großes Meeresgebiet davor zu kontrollieren.

4 Raketenboote der Molnija-Klasse liefert die russische Rüstungsindustrie – und 10 weitere Raketenboote sollen in russischer Lizenz gebaut werden. Vietnam will auch die Zahl seiner Fregatten der Gepard-Klasse aus russischer Produktion verdoppeln. Diese Schiffe sollen Hubschrauber mitführen. Russische Maschinen machen übrigens 90 % aller Hubschrauber-Bestände der vietnamesischen Streitkräfte aus.

Die russische Rüstungsindustrie lieferte einige Dutzend Sukhoi-Kampfjets. Diese Mehrzweck-Jäger sind nicht nur gegen Luft-, sondern auch gegen See- und Landgestützte Ziele einzusetzen. Vietnam bestellte 6 russische U-Boote. Zwei davon wurden bereits geliefert und in Dienst gestellt.

Die Modernisierung der Luftabwehrsysteme steht aktuell in Vietnam auf der Agenda: die bereits zur Verfügung stehenden S-300-Raketen sollen durch modernere Systeme ersetzt werden.

Der demgegenüber sehr geringe Lieferumfang der deutschen Industrie – weit hinter den Möglichkeiten einer so bedeutenden Wirtschaftsnation wie Deutschland – in Form von Detektionsausrüstung, Spürausrüstung und Teile für Detektionsausrüstung, Teile für Zielerfassungssysteme (etc.), fällt hier nicht wirklich ins Gewicht.

Hier hat die deutsche Industrie eine große Marktchance verpasst.

•Neuseeland

Das Rüstungsexportvolumen betrug im Jahr 2013 (ohne Detailangaben) 1.467.372 Euro.

•Neukaledonien

Hier wurden 318.390 Euro für Kleinwaffen ausgegeben (Scharfschützengewehre, Revolver, Pistolen, Jagdgewehre, Sportgewehre, Schalldämpfer, Waffenzielgeräte und Teile für Revolver, Pistolen, Jagdgewehre, Sportgewehre).

•Hong Kong

Der Rüstungsexport umfasste 249.067 Euro für Gewehre, Maschinenpistolen, Pistolen, Schalldämpfer, Rohrwaffenlafetten sowie Teile für Gewehre.

Mein Fazit:

Im Rüstungssektor und damit in diesem wichtigen Segment der Exportwirtschaft ist Asien, insbesondere die ASEAN-Staaten (Association of Southeast Asian Nations), eine der wichtigsten Märkte im Bereich für Maritime Sicherheit, Verteidigung (Maritime Security & Defence) und Maritime Fähigkeiten (Schutz der Küsten und Seewege). Mit Indonesien und den Philippinen bestehen Grenzstreitigkeiten, und - in neuerer Zeit zunehmend - mit China und Vietnam zeichnen sich Konflikte um Wirtschaftsgebiete im südchinesischen Meer ab (Zhongsha Inseln bzw. Macclesfield Bank, Spratley Inseln, Huangyan Dao bzw. Scarborough-Riff, Paracel Inseln und natürlich insbesondere die Senkaku Inseln.

Im Dauerstreit um die Senkaku Inseln (jap. Senkaku-shotō) oder chinesisch Diaoyu(tai) Inseln (Fischerinseln), einer unbewohnten Inselgruppe auf dem Festlandsockel im Ostchinesischen Meer etwa 200 km nordöstlich von Taiwan und 300 km westlich von Okinawa reiben sich China und Japan. Dennoch legen die benachbarten Staaten in dieser Region auch Wert auf eine bilaterale Zusammenarbeit. Beispielsweise gemeinsame Übungen mit Indonesien und Thailand fanden immer wieder statt.

Die Exportweltmeister in Asien haben ein großes Interesse am Schutz der internationalen See- und Handelswege. Das ist die große, gemeinsame Schnittmenge in dieser fisch- und ressourcenreichen Region. Überdies werden Bodenschätze im Offshore-Bereich geortet und die Exploration ist bereits im vollen Gang.

Es gibt demzufolge keinen sachlichen Grund, Rüstungsexporte allgemein zu skandalisieren, aber es kommt in der Tat durchaus auch auf den Einzelfall an. Deshalb dürfte die Aussage aus dem Bereich der Bundesregierung (die Frage, ob die Summe der Rüstungsexporte sinkt - oder steigt, kann nicht das alleinige Kriterium für den Erfolg oder Misserfolg der Exportpolitik sein), in der Sache zutreffend sein.

Die Deutsche Rüstungsindustrie hat keinen Grund zur Klage: Es gibt CHANCEN in Asien und es gibt auch VERPASSTE CHANCEN im Rüstungsexportgeschäft mit den ASEAN-Staaten. Es gibt Defizite (Versäumnisse) im Verkauf und im Auftreten, also der Präsenz, der deutschen Rüstungswirtschaft. So überlässt die japanische Regierung Vietnam sechs gebrauchte Patrouillenboote. Exemplarisch versäumt die deutsche Wirtschaft das Geschäft mit Secondhand-Waffen. Auf wichtigen Rüstungsmessen (etwa in Kuala Lumpur) ist die russische Waffenindustrie indes sehr präsent. Russlands Präsident Wladimir Putin übernimmt höchst selbst die Kontrolle der Rüstungsindustrie. Per Dekret machte er sich selbst zum Vorsitzenden der Kommission, die für die Aufsicht der Branche zuständigen ist. Putin hat zudem die Entwicklung neuer Waffensysteme angekündigt, darunter strategische Atomwaffen, Luftabwehrsysteme und konventionelle Präzisionswaffen.

Im Ringen um die Marktanteile rückt China weiter auf: Chinas Anteil an den globalen Waffenexporten zogen weiter an – von 2 auf nunmehr 6 Prozent. Die Verteidigungsausgaben in den ASEAN-Staaten sind im Jahr 2013 um 5 Prozent auf 35,9 Milliarden US-Dollar weiter angestiegen. Bis 2016 erwarten die Experten einen weiteren Anstieg auf 40 Milliarden USD. Allein das Verteidigungs-Budget von China soll im vergangenen Jahr für Militärausgaben bei mehr als 145 Milliarden USD gelegen haben, so die Analysen im militärischen Sektor.

Für VERPASSTE CHANCEN im Rüstungsexportgeschäft mit den ASEAN-Staaten ist deshalb nicht die Bundesregierung verantwortlich, sondern vielmehr die Rüstungswirtschaft selbstprüfend aufgerufen, ihre personellen Kompetenzen im Verkauf und der Absatzförderung zu stärken und die erforderlichen personellen Schritte zu veranlassen.
Sandro Valecchi, Business Analyst & Markets


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Bereitgestellt von Benutzer: Sandro Valecchi
Datum: 14.09.2014 - 15:12 Uhr
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