(ots) - Es gibt kaum eine Branche, in der die
Werbeversprechen so sehr von der Wirklichkeit abweichen wie in der
Luftfahrt. Schnell, sicher, pünktlich und bequem reist man da umsorgt
von adrettem Bordpersonal und erfahrenen Piloten durch die Welt. Ein
wahres Luxusleben. Doch in der Realität ist der Traum vom Fliegen
manchmal ein Albtraum, der nicht nur mit langen
Abfertigungsschlangen, engen Sitzen, schlechtem Essen und versteckten
Zusatzkosten beginnt, sondern noch viel unangenehmer endet:
verlorenes Gepäck, annullierte oder überbuchte Flüge, massive
Verspätungen, verpasste Anschlüsse irgendwo im Nirgendwo. Niemand
wird sich beschweren, wenn schlechtes Wetter die Ursache war oder
irgendein Streik die Pläne durcheinander brachte. Aber das ist längst
nicht immer der Grund. Viel häufiger werden die Passagiere um ihre
Reisefreuden geprellt, weil Technik, Personal und Flugpläne von den
Anbietern aus Gewinnstreben systematisch überstrapaziert worden sind.
Die Verspätung oder Annullierung ist bei manchen Airlines sozusagen
eingebaut. Ebenso der Versuch, die geltenden Entschädigungsansprüche
der Kunden möglichst lange zu ignorieren. Nur Betroffene, die sich in
ihren Rechten auskennen und entschlossen sind, kommen durch.
Eigentlich hätte der Verbraucherschutz in diesem Bereich erweitert
werden müssen. Stattdessen wollte die EU-Kommission die
Fluggastrechte aufweichen, um die Airlines von Kosten zu entlasten.
Diese sogenannte Brüsseler Reform war völlig unangebracht. Es ist für
die Kunden gut, dass sie nun gescheitert ist. Letztlich aber auch für
die Airlines, denen ein Qualitätsdumping im internationalen
Wettbewerb auf Dauer kaum geholfen hätte. Wer nicht halten kann, was
er verspricht, muss zahlen.
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