(ots) - Selten waren Feiertagsreden so nah am gelebten
Leben wie an diesem 4. Juni in Warschau. Selbstverständlich nutzten
Gastgeber Bronislaw Komorowski und US-Präsident Barack Obama die
Gelegenheit, um an das Heldentum vergangener Tage zu erinnern. Und
das zu Recht: Vor 25 Jahren erkämpften die Polen Freiheit und
Demokratie - für sich, aber auch für den Rest Europas. Das Fundament
der Berliner Mauer haben die Polen gesprengt. Aber bei der Feier in
Warschau ging es eben nicht nur um Geschichte, sondern viel mehr noch
um Mut, Standhaftigkeit und Freiheitswillen in der Gegenwart. Der Ort
der aktuellen Mutprobe ist die Ukraine. Was dort auf dem Spiel steht,
haben die Polen besser begriffen als viele im Westen Europas. Ihnen
steckt ihre eigene Geschichte noch in Haut und Knochen, wie die
Erfahrung der Unterdrückung im Übermaß. In Kiew sind die Menschen für
ihre Würde auf die Straße gegangen. Sie haben gegen ein korruptes
Regime gekämpft, das die Prinzipien von Rechtsstaatlichkeit und
Demokratie mit Füßen getreten hat. Dieselbe Verachtung für
Menschenrechte und Freiheitswerte zeigt Putins Russland. Die Annexion
der Krim war ein Anschlag auf alles, was Europa ausmacht. Barack
Obama hat das verstanden und in einer beeindruckenden, durchaus
pathetischen, aber vor allem wahrhaftigen Rede ausgesprochen. Seine
Warschauer Sätze sind simpel, aber wegweisend: "Freiheit ist keine
Selbstverständlichkeit. Für die Freiheit muss man ununterbrochen
kämpfen."
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten(at)mittelbayerische.de