(ots) - Das Haushaltsdefizit sinkt, das
Bruttoinlandsprodukt steigt, die Exportquote ebenfalls: Erste
Anzeichen für eine Erholung von Portugals Wirtschaft sind
unübersehbar. Von einem generellen Aufschwung zu reden sei zwar
verfrüht, doch die Richtung der Entwicklung sei vielversprechend,
meint Miriam Neubert, Portugal-Expertin von Germany Trade & Invest:
"Das BIP ist im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 1,2%
gestiegen, für das gesamte Jahr 2014 wird mit dem gleichen Wachstum
gerechnet. Die Prognosen für 2015 liegen sogar bei 1,4 bis 1,5%. Das
sind hervorragende Aussichten, bedenkt man den Niedergang der
Wirtschaft in den letzten Jahren. Gleichzeitig steht das Land noch
vor riesigen Herausforderungen."
Das Haushaltsdefizit konnte 2013 zwar auf 4,9% des BIP gedrückt
werden, dies entspricht einer Halbierung gegenüber 2010. Das Ziel ist
allerdings, die Haushaltslücke bis 2015 auf 2,5% zu reduzieren.
Während hier die Entwicklung positiv ist, stieg die
Staatsverschuldung im vergangenen Jahr auf einen neuen Negativrekord
von 129% des Bruttoinlandprodukts oder 213,6 Milliarden Euro (zum
Vergleich: Die Staatsverschuldung Deutschlands liegt bei 78,4% des
BIP oder 2,1 Billionen Euro).
Die von der sogenannten Troika, also der EU-Kommission, der
Europäischen Zentralbank und dem Internationalen Währungsfond (IWF),
geforderte Haushaltsdisziplin und die Strukturreformen müssen also
beibehalten werden. Mitunter konnte die portugiesische Regierung
Staatsanteile an zahlreichen Unternehmen veräußern und damit rund 8,4
Milliarden Euro einnehmen. Das Ergebnis übersteigt bei weitem die
erwarteten fünf Milliarden Euro.
Die Arbeitslosenquote liegt mit 15% der Erwerbstätigen noch auf
einem besorgniserregenden Niveau. Doch in der Industrie mehren sich
die Zeichen für eine Erholung. Die Auslastung der
Produktionskapazitäten wächst, die Auftragseingänge aus dem Ausland
nehmen ebenfalls zu. Der INE-Index für das Unternehmensvertrauen lag
im April kurz vor der Nullmarke, im Januar 2013 erreichte er noch den
historischen Tiefststand von -4,0.
"Hinzu kommt eine deutliche Verbesserung der Konsumstimmung, der
Privatverbrauch soll in diesem Jahr um 1,3% zunehmen. Die "Männer in
Schwarz", so wird die Prüfkommission der Troika in den
portugiesischen Medien genannt, werden nun wohl nicht mehr jedes
Quartal zu Kontrollen einfliegen. Auch das ist ein kleines, aber
wichtiges positives Zeichen für die Portugiesen", erklärt Miriam
Neubert weiter.
Den gesamten Bericht zur Lage der portugiesischen Wirtschaft
finden sie unter
http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=1028006.html.
Germany Trade & Invest ist die Gesellschaft für Außenwirtschaft
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