(ots) - Der Feind meines Feindes ist mein Freund. An
dieser Faustregel orientiert sich seit Gedenken Diplomatie im Nahen
Osten und in Vorderasien. George W. Bush hat sie in Afghanistan
beherzigt als er sich mit dem Iran temporär verbündete, die von
beiden verhassten Taliban-Machthaber in Kabul loszuwerden. Obama
könnte in Irak nun die Hilfe des Gottesstaates in Anspruch nehmen,
die Terror-Brigaden der Isis zurückzudrängen. Nur in diesem Fall ist
die Gemengelage komplizierter. Denn die anderen Freunde der USA in
der Türkei, Saudi-Arabien und Israel bleiben Feinde des Iran. Sie
haben nur ein begrenztes Interesse an einer Einmischung des
Schiiten-Staates in Irak. Obama steht damit vor einem strategischen
Dilemma. Einerseits muss er den Vormarsch des El-Kaida-Ablegers in
Irak stoppen. Ein Tummelplatz für internationale Dschihadisten wäre
ein Albtraum für die nationale Sicherheit der USA. Anderseits
schwächte eine Kooperation mit dem Iran die Verhandlungs-Position bei
den Atomgesprächen. Dies könnte Israel auf den Plan rufen, das seine
Existenz bedroht sieht. Der Feind des Feindes wird deshalb nicht
automatisch zum Freund. Dazu bedürfte es der Bereitschaft des Iran,
die Atomgespräche in Wien zum erfolgreichen Abschluss zu bringen.
Darüber hinaus teilen die USA und der Iran nicht dieselbe Vision für
den Irak. Obama schwebt eine Regierung des Ausgleichs vor. Iran geht
es um Dominanz der Schiiten.
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