Werner Heesen, vormals „Director South Asia” der Deutschen Lufthansa AG, verantwortet als Bereichsleiter den Bereich „Personal“ der Dr. Wamser + Batra GmbH. Er hat selbst 13 Jahre in Indien gelebt und in Führungspositionen gearbeitet und teilt im Folgenden einige seiner Erfahrungen und Ansichten zum komplexen Thema Personalführung in Indien.
(firmenpresse) - So gut wie jedes Unternehmen macht irgendwann im Laufe seines Indien-Engagements negative Erfahrungen mit dem eigenen indischen Management, respektive Mitarbeitern. Wie alle In(d)sider wissen, liegen in Indien Freud und Leid oft sehr eng beisammen. So kann der anfänglichen Euphorie bei den ersten Problemen relativ rasche Ernüchterung folgen. Fast alle Probleme lassen sich auf die unterschiedlichen Erwartungshaltungen sowie Weltanschauungen der Beteiligten zurückführen. Dass es da in regelmäßigen Abständen zu Missverständnissen kommen kann, liegt in der Natur der Sache und sollte daher nicht überraschen. Es gibt aber keinen Grund diese interkulturellen Unterschiede in kollektive Frustration und allgemeine Abneigung gegenüber Indien eskalieren zu lassen. Um in Indien erfolgreich eine Organisation zu führen, muss man sich dem lokalen Umfeld anpassen und nicht umgekehrt. Denn die deutsche Firmenpolitik und –philosophie - so erfolgreich sie auch sein mag - einer indischen Einheit überzustülpen, wird mit ziemlicher Sicherheit nicht klappen. In Indien ticken nämlich die Uhren anders. Um das Verhalten der indischen Mitarbeiter zu verstehen, muss man sich mit den Werten, Normen aber auch mit der Weltanschauung und Mythologie Indiens vertraut machen. Je besser man die fundamentalen kulturellen Unterschiede zwischen der linearen, strukturierten, logischen und (vermeintlich) eindeutigen „westlichen Welt“ und der indischen Kultur, die durch Zyklen, Relativität, Komplexität, Mehrdeutigkeit und Chaos geprägt ist, versteht, desto effektiver kann man die indischen Mitarbeiter führen. Wichtigste Grundlage dafür ist, einen Weg zu finden, die starke hierarchische Prägung Indiens mit der eher auf Teamwork und Kooperation ausgelegten westlichen Welt zusammenzubringen. Gut gemeint ist in Indien oft das Gegenteil von gut gemacht. Denn Indien funktioniert nach seinen eigenen Regeln. Diese zwingen einen nicht nur dazu, die Organisationsstrukturen und –prozesse sowie die Zielvorgaben und Kontrollverfahren für Indien zu adjustieren, sondern auch aus der Vogelperspektive die gesamte Kommunikations- und Personalpolitik in der Firmenzentrale zu überdenken. Die Dr. Wamser + Batra GmbH hat sich daher entschieden, im Fachbereich „Personalwesen“ einen weiteren Schwerpunkt, „Führung und Steuerung indischer Mitarbeiter und Teams“ einzurichten. Ziel der Beratertätigkeit liegt in der kundenorientierten Problemanalyse für deutsche Unternehmen und der Erstellung praxisnaher Lösungen für den indischen Markt.
WB berät und betreut europäische Unternehmen auf dem Weg nach und in Indien. Zu den Dienstleistungen gehören Marktanalysen, Planung und Durchführung von Markteintritts- und Markenpositionierungsmaßnahmen, Firmengründungen, Personalsuchen, Vertriebsaufbau ebenso wie Administrationsunterstützung, Krisenmanagement und Unterstützung bei komplexen Aufgaben vor Ort in Indien. Zu den Referenzen zählen Unternehmen wie Miele, Böllhoff, SieMatic, ERBE, Schell, Burg-Wächter, Klaus Union und WISKA.