(ots) - Umfragewerte zu Führungsqualität und
Kommunikationsverhalten des Top-Managements und von Politikern auf
Tiefststand / Verbraucher bestrafen schlechtes Management
Der Ketchum Leadership Communication Monitor 2014 (KLCM) offenbart
wachsendes Misstrauen in die Führungsqualitäten des Top-Managements:
22 Prozent der für die Studie weltweit Befragten und nur 16 Prozent
der interviewten Deutschen glauben an die Fähigkeiten ihrer
Top-Manager. Aufhorchen lässt in diesem Zusammenhang: Mehr als die
Hälfte der Befragten in Deutschland ist der Meinung, dass Frauen in
Führungspositionen mit Veränderungen und zukünftigen
Herausforderungen besser klar kommen als ihre männlichen Kollegen.
Der Politik stellen die Befragten weiterhin ein schlechtes Zeugnis
aus: Nur fünf Prozent der Deutschen haben den Eindruck, dass sie für
ihr Handeln auch Verantwortung übernehmen.
Der jährliche Ketchum Leadership Communication Monitor (KLCM), für
den 500 Deutsche und weltweit mehr als 6.500 Menschen aus 13 Ländern
repräsentativ befragt wurden, zeigt im Vergleich zum Vorjahr eine
weitere Erosion bei der Bewertung der Führungsqualitäten von
Top-Managern und Politikern: Nur 16 Prozent der Deutschen haben das
Gefühl, dass Führungskräfte wirklich Führungsqualitäten besitzen. Sie
sind damit im weltweiten Vergleich besonders kritisch: Hier glauben
immerhin noch 22 Prozent an die besonderen Führungsqualitäten der
Chefs. Auch bei der Effektivität sind die Werte gefallen: Nachdem
2013 immerhin noch 29 Prozent der Deutschen der Meinung waren,
Führungskräfte arbeiten effektiv, sind es heute gerade einmal 19
Prozent.
"Besonders skeptisch sind die Deutschen, wenn es um die nahe
Zukunft geht: Nur elf Prozent aller Befragten gehen davon aus, dass
die Top-Führungskräfte ihre Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten
gut managen werden, ein weltweiter Minusrekord", sagt Dirk Popp, CEO
von Ketchum Pleon. "Großes Vertrauen wird hingegen den
Führungsqualitäten von Frauen entgegengebracht: Hier glauben immerhin
58 Prozent der Deutschen, dass Frauen besser als ihre männlichen
Kollegen mit den Veränderungen und Herausforderungen in den nächsten
fünf Jahren zurechtkommen. Sie liegen mit dieser positiven
Einschätzung um zwölf Prozentpunkte über dem weltweiten
Durchschnitt".
Frauen wird mehr zugetraut
Zudem haben Frauen in Führungspositionen nach Ansicht aller
weltweit Befragten die männlichen Topmanager in wichtigen
Management-Eigenschaften abgehängt. Vor allem beim Eingestehen von
Fehlern (66 Prozent versus 34 Prozent), offener, transparenter
Kommunikation (62 Prozent versus 38 Prozent) und vorbildlicher
Führung (57 Prozent versus 43 Prozent) sind die Frauen offensichtlich
besser. Ähnliche Werte ergeben sich auch für Deutschland. Allerdings
werden ihre männlichen Kollegen in Deutschland insgesamt als
durchsetzungsstärker und visionärer wahrgenommen.
Was die Befragten von einer guten Führungskraft grundsätzlich
erwarten, zeigt das Ranking der wichtigsten Eigenschaften. Mit
jeweils 64 und 60 Prozent wurden "Mit gutem Beispiel vorangehen"
beziehungsweise eine "offene und transparente Kommunikation" als
Schlüsselfaktoren für einen guten Führungsstil genannt. Darauf folgen
"Fehler zugeben" und das selbstbewusste und ruhige Umgehen mit
schwierigen Situationen und Krisen. In diesem Ranking schließen sich
die Deutschen in etwa der weltweiten Meinung an.
Jeder Zweite boykottiert
Ein schlechter Führungsstil hat darüber hinaus oft unmittelbare
Auswirkungen auf das Geschäft. So hat die Hälfte der Bundesbürger
schon mindestens einmal wegen schlechter Unternehmensführung ein
Unternehmen boykottiert oder zumindest weniger von dieser Firma
gekauft. Das gilt auch umgekehrt: 40 Prozent haben gekauft, weil
ihnen das Unternehmen positiv aufgefallen ist. Im direkten Vergleich
sind die Verbraucher jedoch etwas nachsichtiger mit schlechter
Führung und belohnen eher ein gutes Management.
Große Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Effektives Kommunizieren ist sehr wichtig für eine gute
Führungskraft - diese Meinung vertreten 74 Prozent der Deutschen, 36
Prozent sagen sogar, es ist extrem wichtig. Allerdings haben nur 27
Prozent der Befragten hierzulande (29 Prozent weltweit) das Gefühl,
dass Führungskräfte das effektive Kommunizieren auch beherrschen. Zu
den effektivsten Kommunikatoren zählen Top-Manager aus der Wirtschaft
mit 28 Prozent (vor zwei Jahren noch 35 Prozent), und Führungskräfte
aus Non-Profit-Organisationen mit 30 Prozent der Stimmen.
Generell haben auch die Politiker weiterhin mit Vertrauensverlust
zu kämpfen: 46 der Deutschen haben weniger Vertrauen in Politiker als
in Wirtschaftsführer und nur 20 Prozent (weltweit 23 Prozent) sind
der Meinung, dass ihre Führung auf eindeutig definierten Werten
beruht.
Ãœber den Ketchum Communication Leadership Monitor 2014
Durchgeführt wurde die Umfrage vom 10. bis zum 31. Januar 2014 im
Auftrag der Kommunikationsagentur Ketchum in den Ländern Deutschland,
USA, Kanada, Frankreich, Spanien, China, Indien, Brasilien, Singapur,
Südafrika und den Vereinigten Arabischen Emiraten. An der Erhebung
nahmen rund 6.500 Personen teil.
Ãœber Ketchum Pleon
Ketchum Pleon ist eine der führenden Agenturen für
Kommunikationsberatung in Deutschland und europäischer Marktführer
für Corporate Communications, Public Affairs, Change, Healthcare,
Brand- und Sales Communications. Für das 1988 gegründete rund 300
Beraterinnen und Berater tätig. Zu den über 200 Klienten gehören
zahlreiche DAX-30 und Euro Stoxx-Unternehmen, Bundes- und
Landesministerien sowie Non-Profit-Organisationen.
www.ketchumpleon.de; www.kpg-blog.de
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Pressekontakt:
Ketchum Pleon
Petra Heinrich
E-Mail: petra.heinrich(at)ketchumpleon.com
Tel.: 0211-9541-2113