(ots) - Die Älteren erinnern sich noch an diese
grauenhaft ereignislose Partie. Anno 1986 in Mexiko war's, da
folterten Marokko und Deutschland die Zuschauer mit Rumpelfußball der
übelsten Sorte, ehe der 1:0-Sieg der DFB-Auswahl unter Dach und Fach
war. Es handelte sich um ein WM-Achtelfinale, der Gegner war aus
Nordafrika, die Deutschen hatten das bessere Ende für sich. Damit
sind die Parallelen zum Duell mit Algerien allerdings größtenteils
erschöpft. Das Spiel in Porto Alegre lebte durchaus von der Spannung
und der Rasanz, was dem bis in die Haarspitzen motivierten Gegner zu
verdanken war. Auch wenn's phasenweise schwer zu ertragen war, siehe
die Slapstick-Einlage von Thomas Müller beim missratenen Freistoß,
war's allemal unterhaltsam. Deutschland steht im Viertelfinale.
Fragen Sie mal einen Italiener, Engländer oder Spanier, wie sich das
anfühlt. Man spielt wieder deutsch, nicht immer schön, aber stets
zweckdienlich. Brasilien scheint ein Rückfall in erfolgreiche Zeiten
zu sein. Joachim Löws Schützlinge haben den Hurra-Stil aus Südafrika
nicht konservieren können. Hoffentlich erweist sich das letztlich als
ihr großes Erfolgsgeheimnis. In der Ferne lauert allerdings das
Verhängnis. Es ist sogar zu lokalisieren. Am 12. Juli wetteifern in
Brasilia zwei frustrierte Teams um die goldene Ananas, sprich den
dritten Platz. Männern schenkt man zu Weihnachten gerne Socken. Für
Löw & Co. wäre das kleine Finale ein ähnlich aufregendes Präsent.
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