(ots) - Audi-Chef Rupert Stadler (51) will den Marktführer
im Premium-Segment herausfordern: "Wir spielen auf Angriff. Dazu
suchen wir uns natürlich die Felder aus, an denen wir attackieren
können, und bringen die passenden Produkte", sagte der Automanager im
Gespräch mit dem Hamburger Wirtschaftsmagazin BILANZ. Wie die
Zeitschrift in ihrer am Freitag erscheinenden Ausgabe berichtet,
wolle Audi, zur Zeit vor Mercedes-Benz die Nummer zwei im Weltmarkt
für Fahrzeuge, bis 2020 am Rivalen BMW vorbeiziehen.
Nach personellen Umbesetzungen in den vergangenen Monaten ist nach
Ansicht von Vorstandschef Stadler das Audi-Führungsteam langfristig
aufgestellt: "Als Spielertrainer muss ich beobachten, wie meine
Mannschaft als Team agiert und die Perspektiven des Turniers im Auge
haben. Ist jede Position für jede Situation richtig besetzt? Die
Aufstellung ist jetzt perfekt."
Eine besondere Rolle hinaus kommt dabei Audis neuem
Entwicklungschef Ulrich Hackenberg. Der 64-Jährige soll auch über das
Rentenalter hinaus bei Audi unter Vertrag bleiben: "Er muss nicht mit
65 aufhören. Warum sollte er auch? Wir rechnen in den nächsten Jahren
mit ihm", sagte Stadler.
Hackenberg muss eine Vielzahl neuer Modelle entwickeln. Besonders
in den geländegängigen Q-Baureihen sieht Stadler "noch großes
Potenzial". Als neues Einstiegsmodell baut Audi ab 2016 den Q1 in
Ingolstadt. "Am oberen Ende unserer Q-Familie planen wir einen
prestigeträchtigen Q8", sagte Stadler.
Stärker auffächern wird die VW-Tochter ihre Modellpalette auch in
den Mittel- und Oberklasse-Segmenten, also bei Audi A6 und A8. "Mit
dem Sportcoupé A7 haben wir den Anfang gemacht. Da ist noch Platz für
mehr Modelle, die sportlich und emotional sind und fortschrittliche
Antriebe nutzen", kündigte der Manager an.
Zur wachsenden Kritik am vereinheitlichten Design der
Audi-Modelle, sagte Stadler der BILANZ: "Modelle wie der A5 und der
A7 sind schon heute Ikonen. Trotzdem werden wir unsere Designsprache
mit der zunehmenden Modellvielfalt differenzieren. Und wir schärfen
sie immer nach. Es geht um den Kern der Marke: hochwertig, sportlich
und progressiv." An typischen Designmerkmalen wie dem Audi-Grill
werde Audi festhalten, "so wie BMW wahrscheinlich nicht auf die Niere
verzichten würde".
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Mark C. Schneider
Redaktion BILANZ
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