(ots) - Mehrere hundert Aktivist/innen protestieren zur
Eröffnung der zweiten Primark-Filiale in Berlin. Gemeinsam mit ihnen
fordern INKOTA, die Kampagne für Saubere Kleidung, BUNDjugend und
Germanwatch, dass das Unternehmen entlang der gesamten Lieferkette
die Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards sowie der
Menschenrechte gewährleisten muss. Primark war bereits im Vorfeld der
Eröffnung in die Kritik geraten, da Kund/innen in verschiedenen
Kleidungsstücken der irischen Modekette eingenähte Hilferufe gefunden
hatten.
"Unternehmen wie Primark müssen für Transparenz sorgen und die
Verbraucher aufklären", sagt Berndt Hinzmann vom INKOTA-netzwerk.
"Und wenn sie das wegen ihrer zahlreichen Zwischenhändler nicht
können, müssen sie ihr Businesskonzept ändern", so Hinzmann weiter.
"Das Kerngeschäft muss so umgebaut werden, dass die Einhaltung von
Sozial- und Umweltstandards sowie der Menschenrechte gewährleistet
werden kann."
In Deutschland werden jährlich fast sechs Milliarden
Kleidungsstücke verkauft und die Bekleidungsindustrie erwirtschaftet
rund 18 Milliarden Euro Umsatz. Doch obwohl immer mehr gekauft wird,
sind die Ausgaben für Kleidung seit 30 Jahren kaum gestiegen. Den
Preis dafür zahlen die Näherinnen und Näher in den Textilfabriken
dieser Welt.
"Die Studien der Kampagnen für Saubere Kleidung zeigen, dass
unmenschliche Arbeitsbedingungen und Löhne, die weit unterhalb eines
Existenzlohns liegen, fester Bestandteile der Textilbranche sind",
erklärt Hinzmann. "Diese unwürdigen Bedingungen lassen sich in
Bekleidungsfabriken von Bangladesch bis Bulgarien, von Kambodscha bis
Kroatien eindeutig nachweisen."
Doch nicht nur Unternehmen wie Primark sind gefordert, wenn es um
die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Textilbranche geht,
meint Berndt Hinzmann: "Es müssen politische Rahmenbedingungen
geschaffen werden, die es den Unternehmen unmöglich machen,
öko-soziale Standards zu umgehen. Dazu gehören Transparenz- und
Offenlegungspflichten oder auch Haftungspflichten." Hier seien
Politik und Regierung gefragt. Erste positive Ansätze in dieser
Richtung zeigen sich in der BMZ-Textilinitiative für öko-soziale
Standards in der globalen Lieferkette. Hohe und umfassende Standards
und Verbindlichkeit seien unbedingt erforderlich.
Pressemitteilung als PFD: http://bit.ly/1mWcncJ
Fotos von der Aktion sind ab 13 Uhr verfügbar:
www.inkota.de/protest-primark
"Tailored Wages - Wie fair zahlt Deine Marke?" - Firmencheck (März
2014): http://bit.ly/1qxChqa
Länder-Dossiers zum Existenzlohn in Bangladesch, Kambodscha,
China, Indien: http://bit.ly/TOydDu
Infografik Preisaufschlüsselung eines T-Shirts (JPG, 1500x848):
http://bit.ly/1ecDEFR
Pressekontakt:
AnsprechpartnerInnen
Berndt Hinzmann, INKOTA-netzwerk, Mobil: 0160-94698770,
E-Mail: hinzmann(at)inkota.de
Hanna Steinmüller, BUNDjugend, Mobil: 0163- 7553221,
E-Mail: hanna.steinmueller(at)gmx.de
Julia Otten, Germanwatch, Mobil: 0173-71 31 642,
E-Mail: otten(at)germanwatch.org