(ots) - Auf heftige Kritik stößt die geplante
Zusammenarbeit von "Rheinische Post" und "NRZ". Der erfahrene
Medienmanager Joachim Umbach wirft den Verlagen "Verlogenheit" vor.
Erst in der vergangenen Woche hatten die Funke und die RP
Mediengruppe offiziell mitgeteilt, wie sie sich die Gebietsaufteilung
an Niederrhein, in Duisburg und in Düsseldorf vorstellen.
"Nachrichtenaustausch sichert Meinungsvielfalt", heißt es dazu
euphorisch in der Funke-Presseaussendung. Aber wo soll tatsächlich
Meinungsvielfalt herrschen, wenn in allen Blättern die selben
Beiträge erscheinen?
Joachim Umbach, Jahrgang 1948, hat seine journalistische
Bilderbuchkarriere bei der NRZ als stellvertretender Lokalchef in
Düsseldorf gestartet. Umbach hat sich danach erst bei der "NRZ"
hochgearbeitet, er war Ressortleiter Wirtschaft, dann Stellvertreter
des legendären NRZ-Chefredakteurs Jens Feddersen, bevor er über viele
Jahre als Chefredakteur die "Schwäbische Zeitung" prägte. Ende 2013
verabschiedete er sich von Schwäbisch Media, deren Mediendirektor er
zuletzt war.
In einem Gastbeitrag für den Branchendienst Newsroom.de findet
Joachim Umbach deutliche Worte. Für ihn ist der weitere "Niedergang
der NRZ" absehbar.
Umbach kritisiert: "Was mich an der aktuellen Entwicklung am
meisten ärgert, ist, dass die Geschäftsführung selbst in dieser
Situation es versäumt, Klartext zu reden und schreiben. Das
Geschwurbel der offiziellen Erklärung zur Kooperation NRZ/RP ist
unerträglich. Da wird so getan, als hätten diese wirtschaftlichen
Notwendigkeiten, die es sicher gibt und die ich gar nicht leugne, gar
keinen Einfluss auf das publizistische Angebot. Und das wird wider
besseres Wissen behauptet."
Für den erfahrenen Medienmanager Joachim Umbach steht fest: "Mit
Verlogenheit wird man die Zeitungskrise nicht meistern."
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