(ots) - Die Madsack Mediengruppe sieht in der zentralen
Produktion von Zeitungsseiten keinen Kahlschlag, sondern einen Dienst
am Journalismus. "Wir suchen einen Weg, Journalismus ohne
Querfinanzierung aufrechtzuerhalten", verteidigte Thomas Düffert,
Vorsitzender der Madsack-Konzerngeschäftsführung, im "medium magazin"
(Ausgabe 07/2014) die Pläne des Unternehmens.
Im Interview rechtfertigte er den derzeitigen Aufbau des
Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) in Hannover, das unter anderem
bei der "Leipziger Volkszeitung" Arbeitsplätze kosten wird. Düffert
sagte, man könne weitermachen wie bisher, aber: "Das führt
langfristig dazu, dass weitere Zeitungen verschwinden. Und das führt
zur Versteppung der Pressevielfalt."
Bewusst schlage Madsack einen anderen Weg als Axel Springer ein,
die in Geschäftsfelder fernab vom Journalismus investieren und
darüber auch die Produktion journalistischer Medien stützen.
"Springers Strategie mag richtig sein, weil sie aus
kartellrechtlichen Gründen nicht zukaufen können. Wir aber können",
sagte Düffert. "Die Vertriebsgebiete überschneiden sich bei
Regionalzeitungen nicht." Deshalb sei es problemlos möglich, einen
Text für viele Zeitungen zu produzieren: "Ein superguter Artikel in
Top-Qualität, der in mehreren Regionalzeitungen steht, ist besser als
gar kein Artikel."
Düffert wies Vermutungen zurück, dass unter Madsack-Mitarbeitern
große Verunsicherung herrsche. Zumindest auf RND-Mitarbeiter treffe
dies nicht zu, berichtete er aus eigenen Eindrücken vom vergangenen
Redaktionsbesuch: "Von depressiver Stimmung war da nichts zu spüren.
Im Gegenteil, da war Aufbruchstimmung." Zwar würden Stellen
gestrichen, andernorts entstünden aber neue etwa für
SEO-Spezialisten, Web-Entwickler und Social-Media-Manager.
"Aufgebaut wird in Bereichen, die für die Zukunft relevanter werden."
Das "medium magazin 07/2014" ist ab sofort für alle Geräte im
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Pressekontakt:
Annette Milz, Chefredakteurin medium magazin,
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