(ots) - Indonesien wählt diesen Mittwoch einen
neuen Präsidenten. Der bislang deutliche Vorsprung des
reformfreudigen Kandidaten Joko Widodo ist auf wenige Prozentpunkte
zusammengeschrumpft. Der Gegenkandidat, Prabowo Subianto, konnte in
seinen Wahlveranstaltungen mit Themen wie der Nationalisierung der
Wirtschaft punkten. Ausländische Unternehmen erwarten den Wahlausgang
mit einiger Sorge. Niemand kann es sich leisten, internationale
Investoren zu vergraulen, zumal die Konjunktur nicht mehr ganz so
rund läuft. Nachdem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen 2009 und
2012 real noch um jeweils über 6 Prozent zugelegt hatte, stellte sich
2013 "nur" noch ein Plus von 5,8 Prozent ein. Für dieses und das
kommende Jahr wird mit einem Wachstum von gut 5 Prozent gerechnet.
Dr. Roland Rohde, Repräsentant von Germany Trade & Invest in
Jakarta, sieht mehrere Gründe für die derzeitige Abkühlung: "Die
Konjunktur leidet unter dem Exportverbot für Rohmineralerze. Auch die
hohen Subventionen für Strom und Kraftstoffe haben den Staat viele
Milliarden US-Dollar gekostet. Die oft ineffiziente und korrupte
Verwaltung ist ebenfalls nicht gerade förderlich."
Protektionistische Tendenzen sind auf dem Inselstaat momentan
deutlich zu erkennen. Durch neue Vorschriften und Standards und die
Verschärfung von Handels- und Investitionsgesetzen für ausländische
Investoren versucht die Regierung, die wettbewerbsschwache Wirtschaft
vor der ausländischen Konkurrenz zu schützen.
Internationale Kapitalgeber hat dies bisher nicht abgeschreckt:
"Ausländische Investoren stehen quasi Schlange. Dies liegt an einer
im internationalen Vergleich sehr niedrigen Staatsverschuldungsquote,
der politisch stabilen Lage und dem großen Binnenmarkt", so Rohde
weiter. Jedoch kam es im zweiten Quartal 2014 zu einem spürbaren
Investitionsstau, der sich aber nach dem Ausgang der Wahlen auflösen
dürfte.
Für deutsche Unternehmen bieten sich in vielen Branchen
interessante Absatzmöglichkeiten, vor allem im Bereich Kfz und
Maschinenbau, aber auch bei den neuen Exportschlagern, wie der
Umwelt- oder Medizintechnik. So müssen hochwertige medizinische
Geräte beispielsweise zu praktisch 100 Prozent importiert werden.
Germany Trade & Invest (GTAI) ist die
Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Bundesrepublik Deutschland. Die
Gesellschaft informiert deutsche Unternehmen über Auslandsmärkte,
wirbt für den Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland und
begleitet ausländische Unternehmen bei der Ansiedlung in Deutschland.
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