(ots) - "Seltsamkeiten bei Wahlen in Afghanistan
sind inzwischen schon etwas Normales. Jedes Mal seit der
Zurückdrängung der Taliban bezichtigten die Favoriten einander der
Wahlfälschung. Auch diesmal musste erst US-Präsident Barack Obama mit
der Streichung aller Hilfen drohen und seinen Außenminister John
Kerry als Vermittler schicken, damit die Streithähne eine Lösung
finden. Die Gründung einer Parallelregierung unter dem Sieger der
ersten Wahlrunde, Abdullah Abdullah, ist nun erst einmal vom Tisch.
Und der Sieger der zweiten Runde, Aschraf Ghani, wird erklären
müssen, wie es ihm gelang, seine Stimmenanzahl zu verdoppeln, genauso
wie die Wahlkommission noch nicht schlüssig darlegen konnte, wo die
anderthalb Millionen zusätzlichen Wähler herkamen, von denen
Beobachter beim Urnengang nicht viel mitbekommen hatten. Eine
Neuauszählung aller Stimmen birgt allerdings ein zeitliches Problem:
Der Abzug der internationalen Kräfte rückt näher, doch das
militärische Ausbildungsabkommen mit den USA kann so lange nicht
unterzeichnet werden, wie der neue Präsident nicht im Amt ist. Nach
einem geordneten Ãœbergang sieht es derzeit nicht aus. Und die Taliban
halten die Gewehre bereit."
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