Berlin, 05. August 2009: Die Ferienzeit ist für viele Kinder die schönste Zeit des Jahres. Dank digitaler Technik werden die Urlaubserlebnisse in zahlreichen Bildern und Videos festgehalten, um den Freunden zu Hause später zu zeigen, was man im Urlaub erlebt hat. Zu diesem Zweck werden Fotos auch immer häufiger in sozialen Netzwerken oder auf speziellen Foto- und Videoplattformen hochgeladen. Doch hier ist Vorsicht geboten: Private Fotos im Internet können die Urlaubserinnerungen schnell verderben. Nur allzu schnell geraten persönliche Bilder in falsche Hände und können aus dem Netz nicht mehr entfernt werden. Die Initiative „SCHAU HIN! Was Deine Kinder machen.“ gibt Eltern, Tipps, wie sie ihre Kinder für dieses Thema sensibilisieren können.
(firmenpresse) - Fast 60 Prozent der Kinder zwischen sechs und 13 Jahren surfen laut der aktuellen KIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsinstitutes Südwest (mpfs) bereits regelmäßig im Netz. Viele davon sind Mitglied eines sozialen Netzwerkes wie schüler.VZ oder wer-kennt-wen.de. Die dort angelegten Profile werden mit privaten Fotos geschmückt. Auch auf Videoplattformen wie YouTube finden sich zahlreiche Videos, die von Kindern gedreht und hochgeladen wurden. Vielen ist es gar nicht bewusst, von wem die veröffentlichten Fotos und Videos eingesehen werden können. Rasant verbreiten sich Inhalte im Netz, die private Details darstellen. Selbst wenn ein Foto nach kurzer Zeit wieder vom eigenen Profil gelöscht wird, können „falsche“ Freunde dieses bereits kopiert und weiterverbreitet haben. Eine Entfernung der Bilder ist dann sehr schwierig oder auch häufig gar nicht mehr möglich.
Damit es nicht so weit kommt, rät SCHAU HIN! Eltern, mit den Kindern über die Veröffentlichung persönlicher Daten und Fotos zu sprechen. Sinnvoll ist es, soziale Netzwerke gemeinsam mit den Kindern zu erkunden, um sie auf Gefahren aufmerksam zu machen und für einen vorsichtigen Umgang mit Daten zu sensibilisieren. Wenn man einige Regeln beachtet, spricht auch nichts gegen das Onlinestellen von Urlaubsfotos.
Fotos online stellen – aber richtig
(1)Bei Bildern oder Videos von Personen sollte darauf geachtet werden, dass diese nicht deutlich zu erkennen sind. Von weitem oder der Seite oder auch mit Hut und Sonnenbrille lässt sich ein Foto nur schwer einer bestimmten Person zuordnen. Auch ohne Bedenken können Fotos vom Urlaubsort, der Landschaft oder Tieren veröffentlicht werden.
(2)Bei der Beschriftung von Fotos sollten Eltern ihren Kindern unbedingt vermitteln, dass es tabu ist, Vor- und Nachname, Adresse, Telefonnummer oder andere persönliche Daten zu veröffentlichen. Generell sollten die Fotos oder Videos nicht bestimmten Personen zuzuordnen sein.
(3)Kinder müssen auch wissen, dass die Persönlichkeitsrechte Dritter zu achten sind. Geschwister, Freunde oder Urlaubsbekannte, die auf Fotos zu sehen sind, müssen Ihre Zustimmung zur Veröffentlichung geben. Sind sie einverstanden und die anderen Regeln beachtet, kann das Foto im Netz veröffentlicht werden.
Gegen ungewollte Veröffentlichungen vorgehen
Landet ein Foto oder Video ohne Wissen und Zustimmung des Kindes im Netz, sollten Eltern schnell aktiv werden. SCHAU HIN! rät, folgende Schritte zu unternehmen:
(1)Fordern Sie die verantwortliche Person auf, das Material aus dem Internet zu entfernen.
(2)Reagiert die Person nicht oder ist sie nicht zu ermitteln, kontaktieren Sie den Seitenanbieter und fordern ihn auf, das Foto oder Video zu löschen.
(3)Haben Sie damit auch keinen Erfolg, erstatten Sie Anzeige und wenden Sie sich an einen sachkundigen Anwalt.
Weitere Informationen zum Thema Kinder im Netz finden Sie im aktuellen SCHAU HIN! Medienratgber und dem Themenflyer „Schutz der persönlichen Daten Ihrer Kinder im Netz“. Alle Materialien stehen unter www.schau-hin.info zum Download bereit oder können kostenlos unter 030- 4000 599 59 und service(at)schau-hin.info bestellt werden.
„SCHAU HIN! Was Deine Kinder machen.“ ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, des Telekommunikationsunternehmens Vodafone, der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD und ZDF sowie der Programmzeitschrift TV SPIELFILM. „SCHAU HIN!“ informiert Eltern, insbesondere mit Kindern im Alter von drei bis dreizehn Jahren, über die Angebote moderner Medien, wie Fernsehen, Internet, Mobilfunk und Computerspiele, und gibt Hilfestellung, für den kindgerechten Umgang mit Medien.
SCHAU HIN!
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