(ots) - Wer ist schuld? Darf man die Frage überhaupt so
stellen? Sind nicht alle für diesen Absturz mitverantwortlich, die
den Konflikt in der Ostukraine anheizen, um in ihren Ländern das
eigene Süppchen zu kochen - unfähig, ins friedensstiftende Gespräch
zu kommen, unwillig, schmerzhafte Kompromisse zu schließen? Wer ist
schuld? Die Frage stellt sich auch in Israel und im Gazastreifen. Es
sieht so aus, als würden Regierungen von Randaktionen zu Reaktionen
getrieben, auf die sie weder vorbereitet noch eingeschworen sind. Die
Politik stolpert in die Fallen, die ihnen der blutige, unversöhnliche
Terror stellt - übertölpelt, strategisch ratlos, ohne Plan, was sie
am Ende erreicht haben will und was danach kommen soll. In der
Ukraine und in Nahost: Immer weniger erscheint die Politik als Herr
des Handelns. Mehr denn je kann ihre Aufgabe daher nur eine einzige
sein: Konflikte klug zu entschärfen, statt sich lauthals an ihre
Spitze zu drängen.
Pressekontakt:
Stuttgarter Nachrichten
Chef vom Dienst
Joachim Volk
Telefon: 0711 / 7205 - 7110
cvd(at)stn.zgs.de