(ots) - Die Reaktion des Kremls auf die
Flugzeugtragödie in der Ostukraine zeigt einmal mehr die
Unverfrorenheit, mit der Wladimir Putin in dem blutigen Konflikt
handelt. Die Regierung in Kiew sei für die Katastrophe
verantwortlich, denn "natürlich trägt der Staat, über dessen
Territorium sich das Unglück ereignet hat, die Verantwortung". So
sprach der Präsident und wusch seine Hände demonstrativ in Unschuld.
Das ist unerträglich. Denn in Wirklichkeit ist es Russland, das den
unerklärten Krieg auf dem Gebiet des Nachbarlandes ohne Unterlass
anheizt. Moskau lässt es zumindest zu, dass immer mehr skrupellose
Söldner auf Seiten der Separatisten kämpfen. Es gibt auch keinen
ernst zu nehmenden Zweifel daran, dass Russland die Aufständischen
mit schweren und modernen Waffen ausrüstet, darunter mobile
Flugabwehrraketen. Fast alles spricht dafür, dass solch ein
Boden-Luft-Geschoss die Boeing 777 der Malaysia Airlines mit fast 300
Menschen an Bord in Stücke gerissen hat. Sollten die Separatisten die
Täter sein, dann trägt der Kreml ein hohes Maß an Schuld für das
Verbrechen, das einem Massenmord gleichkommt. Ein Großteil der Opfer,
darunter viele Kinder, stammt aus westlichen Staaten, die meisten aus
den Niederlanden. Es gibt keine Toten erster und zweiter Klasse.
Dennoch könnte die eigene Betroffenheit manchen Politiker im Westen
aufrütteln. Viel zu lange haben die Verantwortlichen in Berlin,
Brüssel und Washington gezögert. Es wird höchste Zeit für
Wirtschaftssanktionen. Putin kann kein Partner mehr sein.
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