(ots) - Vor 50 Jahren begann die US-Armee mit der
Bombardierung von Laos - von den 270 Millionen Submunitionen aus
Streubomben, die damals abgeworfen wurden, liegen noch heute
ungezählte Millionen nicht explodiert im Land. Vor vier Jahren, am 1.
August 2010, ist der Oslo-Vertrag in Kraft getreten, der Streubomben
verbietet, die durch ihre vielen Blindgängern die Leiden von Kriegen
wie in Laos über viele Jahre verlängern. Das Verbot gilt heute für 84
Vertragsstaaten, doch die USA sind bisher nicht beigetreten - und
auch heute werden noch Streubomben eingesetzt, wie aktuell in Syrien.
Noch während des Krieges in Laos riss einer der Millionen
Blindgänger der damals 16jährigen Peth Laktsabout ihr Bein ab. Eine
Freundin starb neben ihr. Für die heute 60jährige Bauersfrau ist es
unbegreiflich, dass die USA dem Streubombenverbot bis heute nicht
beigetreten sind. Sie unterstützt als Teil der "Ban Advocates" von
Handicap International die weltweite Kampagne gegen Streubomben CMC
(Cluster Munition Coalition), die zum vierten Jahrestag des Verbots
alle noch fehlenden Staaten aufruft, dem Vertrag beizutreten.
Auch die syrische Regierung hat das Streubombenverbot nicht
unterzeichnet und hat diese Waffen seit genau zwei Jahren im nicht
endenden syrischen Krieg wiederholt eingesetzt. Blindgänger aus
Streubomben wurden ebenfalls in der Ukraine gefunden, wobei der
Umstand des Einsatzes bislang noch unklar ist.
Peth Latsabout klärt heute die Kinder ihres Dorfes in Laos über
die Risiken durch Blindgänger auf. Durch solche Aufklärungsprogramme,
die Handicap International u.a. in Laos und Syrien durchführt, können
in den betroffenen Ländern viele Unfälle verhindert werden.
"Langfristig werden diese schrecklichen Waffen aber nur verschwinden,
wenn alle Länder dem Verbotsvertrag beitreten und ihn konsequent
umsetzen - also Streubomben nicht mehr lagern, einsetzen, herstellen
oder in die Produktion investieren!" betont Eva Maria Fischer,
Kampagnensprecherin von Handicap International Deutschland. Die
Organisation hat als Gründungsmitglied der CMC zum 2008 beschlossenen
Streubombenverbot entscheidend beigetragen. Die deutsche Regierung
hat den Verbotsvertrag ratifiziert, Investitionen deutscher
Geldinstitute in die Produzenten dieser Waffen sind jedoch immer noch
nicht explizit verboten.
Pressekontakt:
Information:
Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin Kampagnen- und Öffentlichkeitsarbeit,
0176/99 28 41 35, www.handicap-international.de, www.streubomben.de