(ots) - Experten der Bundeswehr warnen vor
Gesundheitsgefahren durch den Werkstoff CFK. Er wird vielseitig
eingesetzt, auch zum Bau von Autos. Im Brandfall können in der Asche
des carbonfaserverstärkten Kunststoffes Fasern freigesetzt werden -
mit ähnlicher Wirkung wie bei Asbest. Das berichtet das NDR
Fernsehmagazin "Hallo Niedersachsen" unter Berufung auf die
Ergebnisse einer langjährigen Forschung der Bundeswehr. Sie sieht
eine Gefahr vor allem für Feuerwehrleute, Ersthelfer oder
Polizeibeamte, wenn sie an Unfallorten ungeschützt mit der Asche in
Kontakt kommen. Sie könnten in der Folge an Krebs erkranken.
"Normalerweise können Kohlenstofffasern nicht eingeatmet werden.
Erreichen sie aber Temperaturen von mehr als 650 Grad, verändern sich
die Fasern und erreichen eine kritische Größe, die in die Lunge
eindringen kann", beschreibt Prof. Dr. Sebastian Eibl vom
Wehrwissenschaftlichen Institut für Werk- und Betriebsstoffe in
Erding die Ergebnisse der Forschung. Damit steht das Material nach
Kriterien der Weltgesundheitsorganisation WHO unter dem Verdacht,
Krebs zu erregen.
"Wer an eine Unfallstelle kommt, sollte grundsätzlich seine Haut
und Schleimhäute schützen", warnt Oberstleutnant Andreas Kern von der
Abteilung General Flugsicherheit in der Bundeswehr im Interview mit
dem NDR. "Wer direkt mit der sonst unscheinbaren Asche in Kontakt
kommt, sollte unbedingt einen Vollschutzanzug ähnlich wie bei
Asbest-Sanierungen tragen."
Flugunfalluntersucher und Materialexperten der Bundeswehr forschen
seit Jahren an dem Thema CFK, weil es auch im militärischen Bereich
immer mehr eingesetzt wird. CFK ist ein äußerst strapazierfähiges,
dabei aber auch sehr leichtes Material und gilt deshalb als
Wunderwerkstoff, der inzwischen längst nicht nur von der
Flugzeugindustrie genutzt wird, sondern auch bei Autos und
Alltagsgegenständen.
Die Industrie nimmt bislang keine Stellung zu Auswirkungen von CFK
bei hohen Temperaturen. Der Verband CFK-Valley Stade e. V., in dem
forschende und produzierende Einrichtungen Mitglied sind, äußerte
sich bis Redaktionsschluss nicht.
Weitere Informationen unter http://ndr.de/niedersachsen
Verwendung der Meldung frei bei Nennung der Quelle "NDR Hallo
Niedersachsen".
Rückfragen von Journalisten bitte an: Angelika Henkel, Tel.
0511/988 2435 oder Christina Hofmeier, Tel. 0511/988 2498.
Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Ralph Coleman
Tel: 040-4156-2302
http://www.ndr.de
https://twitter.com/ndr