(ots) - Seit es das Christentum gibt, gibt es Christen im
Irak. Zehntausende lebten in der Millionenstadt Mossul noch vor
kurzem friedlich zusammen mit Muslimen. Doch jetzt wurde eine seit
Jahrhunderten währende Tradition zerschlagen. Die Terrororganisation
"Islamischer Staat" (IS) hat sämtliche Christen aus ihrem neuen
Herrschaftsgebiet, einem einstigen Kernland der Bibel, vertrieben und
ein "Kalifat" ausgerufen. Die meisten der aus Mossul geflohenen
Menschen suchen Schutz im kurdischen Nordirak.
So wie Laura Edward. Mit ihrer Familie musste sie fliehen und
verlor dabei buchstäblich alles, als Islamisten an einem Check-Point
ihr gesamtes Hab und Gut abnahmen. Jetzt leben die Edwards in einem
Rohbau und sind angewiesen auf Kleiderspenden.
Die Kurden im Nordirak zeigen sich solidarisch mit den Christen.
Bei einer Demonstration gegen ihre Vertreibung schließen sich ihnen
führende Imame an und auch kurdische Clanführer. Sie wollen den
Vertriebenen helfen. Der kurdische Nordirak ist eine autonome Region
und auf den ersten Blick ein friedlicher Ort voller Leben. Seit
Jahren geht es den Menschen hier dank der Öl-Einnahmen wirtschaftlich
gut. Erst seit ein paar Monaten, seit der verschärften Krise im Irak,
machen sich auch die Kurden Sorgen und fordern deshalb ihre
Unabhängigkeit. Peschmerga-General Mela Ali sagt: "Bald werden wir
Kurden unser eigenes Land haben, ein freies Land der Toleranz." Darin
sollen dann auch die Christen Platz finden.
Reportage von Matthias Ebert, ARD-Studio Kairo, phoenix 2014
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