WAZ: Wehklagen auf der Buckelpiste. Kommentar von Matthias Korfmann
(ots) - Wenn Landespolitiker, Oberbürgermeister und
Verkehrsexperten über den Zustand unserer Straßen reden - und das
werden sie heute im Landtag wieder tun -, streuen sie Vokabeln ein
wie "Sanierungsstau" oder "Unterfinanzierung". Viel griffiger können
Menschen wie Brigitte Fischer (78) aus Bochum die Lage beschreiben.
Die Seniorin, gerade erst wegen eines Wirbelbruchs in einer Klinik
behandelt, fährt oft mit dem Bus durch Bochum-Wiemelhausen. Weil sie
anders nicht in die Stadt und zum Bahnhof kommt. Was sie dort
allerdings erlebt, ist abenteuerlich. "Unter der Brücke des
Nordhausen-Rings ist es am schlimmsten. Die löchrige Straße wurde
geflickt. Aus den Flicken wurden Hügel und aus den Hügeln eine
Buckelpiste. Es ist eine Katastrophe. Wenn der Bus da drüber rollt,
schreien ältere Fahrgäste vor Schmerz. Es sind sogar schon Leute vom
Sitz gerutscht. Da kann man sich die Knochen brechen. Sogar die
Busfahrer regen sich auf, und die haben wenigstens einen gut
gefederten Sitz", ärgert sich die Dame. Sie will jetzt an die
Oberbürgermeisterin schreiben. Geschichten wie die von Brigitte
Fischer können landauf, landab viele erzählen. Sie übersetzen
Unterfinanzierung mit "Aua". Die Straßen in NRW tun weh.
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Datum: 28.08.2014 - 19:15 Uhr
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