(ots) - Die Energieexpertin Claudia Kemfert vom Deutschen
Institut für Wirtschaftsforschung erwartet auch im Falle einer
Eskalation im Ukraine-Konflikt keine Lieferengpässe beim Erdgas oder
Preissprünge. "Es gibt ausreichend Gas auf den Märkten. Im Winter
wird die Nachfrage wieder steigen und man wird sehen, inwieweit der
geopolitische Konflikt mit Russland überhaupt Auswirkungen haben
wird", sagte Kemfert den "Kieler Nachrichten" (Sonnabend-Ausgabe).
Die Gaspreise seien in langfristigen Verträgen geregelt. "Somit ist
aufgrund des entspannten Marktes erst einmal nicht mit
Preisreaktionen zu rechnen." Sie fordert aber einen Ausbau der
Speicherkapazitäten. Für Notfälle sei Deutschland nicht ausreichend
gerüstet. "Es gibt, anders als beim Öl, keine strategische
Gasreserve, die uns 90 Tage in Krisenzeiten mit Gas versorgt. Das
sollte man rasch ändern." Bisher sei Russland immer vertragstreu
gewesen. "Wir befinden uns nun jedoch in einer neuen Dimension der
geopolitischen Konflikte. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Russland
Gas als politische Waffe einsetzt, vermutlich jedoch wohl eher gegen
die Ukraine als gegen die EU."
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