(ots) - Der Sinkflug ist noch nicht gestoppt. Mit der
gestrigen Wahl in Sachsen muss die FDP die letzte Landesregierung
verlassen. Dabei wollte Holger Zastrow, der Chef der Liberalen vor
Ort, mit einem explizit gegen die Bundespartei getrimmten Wahlkampf
noch versuchen, das Ruder herumzureißen. Es ist ihm nicht gelungen.
Mit oder gegen die Bundespartei will den Liberalen derzeit kein Stich
gelingen. Das Ergebnis in Sachsen hat Auswirkungen bis nach Berlin.
Nach der Abwahl in Dresden wird es FDP-Parteichef Christian Lindner
noch schwerer haben, mit seinen Politikvorstellungen auf Bundesebene
durchzudringen. Die Parteienlandschaft steckt in einem Umbruch.
Während die Liberalen verschwinden, drängt mit der
rechtskonservativen AfD eine neue Partei auf die politische Bühne.
Sie wird sich von dort so schnell nicht verjagen lassen. Ihr Mix aus
Europafeindlichkeit und betont konservativem Welt- und Wertebild
vermag nicht nur rechtsliberale Wähler anzusprechen, sondern
vermutlich auch Menschen, die in der sich modernisierenden Merkel-CDU
nicht mehr zu Hause sind. In Sachsen kann das die Union verschmerzen.
Dort ist die CDU unangefochten auf Platz eins. Sie kann jetzt wählen,
wen sie sich zum Partner nimmt. Nicht einmal die geringe
Wahlbeteiligung konnte das gefährden. Auf Bundesebene dürfte sich die
Union dauerhaft auf andere Partner als auf die Liberalen einstellen
müssen.
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